Björn Tangemann ist Anfang Februar im Alter von 44 Jahren in Folge eines Unfalles völlig unerwartet verstorben. Er hinterlässt seine Frau Isabell und eine Tochter aus erster Ehe.
Bekannt wurde Björn Tangemann vor allem durch seine hervorragende Arbeit als Hufschmied. So war er jahrelang ständiger Hufschmied am Deutschen Olympiadekomitee für Reiterei (DOKR) und begleitete und betreute über 20 Jahre die deutsche Equipe zu den Ländlichen Europameisterschaften, zuletzt 2019 in Westerstede. Hier verstand er es neben seiner Hufschmiedearbeiten, das Team zusammenzuhalten und mit Witz und Charme eine gute Stimmung zu erhalten, auch wenn es mal nicht so lief. Auch hatte er ein Gespür dafür, wenn ein Reiter mal ein paar aufmunternde oder motivierende Worte benötigte.
Namhafte Reiter und Reiterinnen aus dem In- und Ausland zählten zu seinen ständigen Kunden, nicht nur aus der Vielseitigkeits-Sparte. Auch Dressur- Olympiareiterinnen wie Kristina Bröring-Sprehe und Therese Nilshagen (SWE) ließen auch ihre Spitzenpferde Desperados FRH und Dante Weltino von Björn Tangemann beschlagen und zählten viel auf seine Expertise.
Aufgrund seiner Fachkompetenz und seinem Einsatz als Hufschmied wurde ihm 2006 die Silberne Plakette der FN für herausragende Leistungen im Hufbeschlag verliehen. 2013 folgte dann die Auszeichnung mit der Goldenen Plakette der FN für herausragende Leistungen im Hufbeschlag und Zucht und Haltung. Diese Auszeichnung wurde ihm zuteil, nachdem er über 10 Jahre ununterbrochen Pferde auf internationalem Championatsniveau betreute, von der Europameisterschaft bis hin zu den Olympischen Spielen.
International war er ein anerkannter Spezialist für orthopädische Beschläge bei Huf- und Gliedmaßerkrankungen – vom Fohlen bis zum Pferd im Spitzensport.
Björn Tangemann war aber nicht nur für die Hufe der Vierbeiner da- er engagierte sich zudem als Trainer im Para-Reiten. Hier gilt Lena Weifen-Rohde als seine Vorzeigeschülerin, die im Grade IV 5-malige Deutsche Meisterin wurde und an den Paralympics in London teilnahm. Mit seinem Training brachte Lena Weifen-Rohde es bis zu Erfolgen in der Klasse S, im Para- und auch im Regelsport.
Nicht nur fachlich, sondern auch ganz besonders menschlich ist sein Tod ein großer Verlust, nicht nur für die Pferdeszene.
Unser herzliches Beileid gilt seiner Familie, seinen Freunden und Bekannten.