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EM Avenches (SUI): Zweiter Dressurtag endet mit Ingrid Klimke an der Spitze

Deutsches Team auf Silberkurs

Spannend und hochkarätig bis zum Schluss- so lässt sich der zweite Dressurtag der Europameisterschaften in Avenches zusammenfassen.

Aus deutscher Sicht machte Einzelreiter Dirk Schrade, der seit 2015 zum ersten Mal wieder ein Championat bestreitet, mit Casino als erster Reiter morgens den Auftakt.

Casino zeigte sich anfangs hochkonzentriert, mit der positiven Spannung im Pferd, um ausdrucksvoll zu traben, in sicherer Anlehnung. Doch mit dem Beginn der Galopptour kam immer mehr Spannung ins Pferd, die Losgelassenheit war vor allem beim ersten fliegenden Galoppwechsel um im starken Galopp doch etwas verschwunden. Aber- Casino fing sich schnell wieder und war auch danach wieder mit seiner Konzentration deutlich mehr bei seinem Reiter. -30,5 da schmunzelte Dirk selber etwas und stufte es als „da sind wir noch gut weggekommen und haben im ersten Teil wohl gute Punkte bekommen.“ Er startet morgen von Platz 32 aus in das Gelände.

„So kenne ich ihn wirklich nicht, er ist sonst eher von der triebigen Sorte“, sagte Schrade. „Aber man macht immer wieder neue Erfahrungen mit einem Pferd, das macht es ja auch so interessant. Es ist natürlich ein bisschen schade, weil er eine sehr solide und korrekte Dressur gehen kann.“ Für den Mannschafts-Olympiasieger von 2012, der seit vier Jahren einen Ausbildungs- und Turnierstall in Heidmühlen in Schleswig-Holstein betreibt, ist es der erste Start nach einer längeren Championatsabstinenz. „Das will man natürlich immer, aber es ist nicht so einfach, wenn man damit sein Geld verdient. Dank seiner Besitzerin Freya Rethmeier kann ich das Pferd nun aber auch länger halten und das macht natürlich Spaß. Das ist ja, warum wir das Ganze machen“, so Schrade. (Quelle: fn-press)

 

Es folgte der dritte Mannschaftsreiter, Michael Jung, der den erst 9-jährigen fischerWild Wave an den Start brachte. Mit -23,9 kam das Paar mit seiner bisher besten Dressurleistung auf 4* Niveau vom Viereck- und das beim Championat. Ein fliegender Galoppwechsel wurde etwas schief, zudem sah einer der Richter den Schritt als nicht einmal ziemlich gut an (6,5), während die anderen Richter sich beide für die Note 8 entschieden. In der Einzelwertung konnten sie sich damit an die siebte Stelle setzen, nicht einmal 10 Sekunden hinter dem Führungstrio.

„Wir haben in den letzten Monaten, auf den letzten Turnieren, vor allem aber in den letzten Wochen überall noch einmal intensiv gearbeitet und er hat sich stetig verbessert. Letztlich ist es das, was man sich immer wünscht, dass es immer bergauf geht in Richtung Championat und dass man dann auf dem Championat die beste Leistung abliefern kann. Das hat jetzt in der Dressur schon einmal geklappt.“ (Quelle:fn-press)

 

Spannung brachte vor allem der letzte Block der Mannschaftsreiter, die neben Ingrid Klimke allesamt heute Nachmittag ihre Dressur absolvierten. Die bis dahin schon so überragenden Briten schickten die amtierenden Weltmeister Rosalind Canter und ihren Allstar B ins Rennen, Frankreich hatte mit Maxime Livio ebenfalls einen starken Dressurreiter aufgestellt. Denn diese drei Nationen starten heute auf den Medaillenrängen in das Gelände.

Nachdem sich Maxime Livio mit -21,3 zwischen den Block von gleich 4 (!) britischen Reiterinnen setzen konnten, ritt Ingrid Klimke mit SAP Hale Bob OLD ein. Sie hatte ihre Abreitezeit unfreiwillig etwas verkürzen müssen- auf der Reithose war ein Sponsorenlogo für die Dressurprüfung nicht regelkonform, sodass sie noch schnell die Reithose tauschen musste. Aber- auch das schockt die Reitmeisterin nicht, die SAP Hale Bob OLD so korrekt vorstellte, dass sie nah an die 80% Marke ritt. Mit -20,2 konnte sie damit die Führung übernehmen- die Mission erneute Titelverteidigung ist gestartet.

„Ich reite nicht so lange ab, weil er alles kann und hier so schön ging die letzten Tage, aber dann mit dem ersten Klatschen war er plötzlich so was auf Sendung“, sagte die Reitmeisterin lachend. „Er war hochmotiviert.“ (…) „Vom Gefühl war es fehlerfrei und gut“, sagte Klimke über ihre Vorstellung. Ein Blick auf die Anzeigetafel habe ihr allerdings verraten, dass „das letzte Halten eine Zehn werden muss, sonst schaffen wir es nicht mehr“. (Quelle: fn-press)

 

Doch was diese Dressurergebnisse wert sind, wird sich wohl nach dem heutigen Geländetag mit dem Kurs über 5765 Meter quer durch das Rennbahngelände in Avenches zeigen. Reell und vor allem mit einer anspruchsvollen Linienführung, so wird der Kurs bislang zumeist eingeschätzt.

Um 11.28 Uhr wird Anna Siemer mit FRH Butts Avondale als erste Teamreiterin starten, sie geht mit -31,5 als bislang 38. auf die Strecke. Um 12.16 Uhr folgt Christoph Wahler mit Carjatan S (-26,0 / 12.). Andreas Dibowski und FRH Corrida starten um 12.44 Uhr (-25,6/11.), um 13.36 Uhr folgen Dirk Schrade und Casino (-30,5/36.), 14.20 Uhr Michael Jung und fischerWild Wave (-23,9/7.) und um 15.36 Uhr galoppieren Ingrid Klimke und Bobby aus der Startbox (20,2/1.).

Startzeiten Gelände

live Ergebnisse

Der erste Dressurtag bei den Europameisterschaften in Avenches (SUI)

EM Avenches: Team Deutschland und Ingrid Klimke auf Silberkurs