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Einmal Badminton reiten und beenden.. für Christoph Wahler ging am Wochenende ein Traum in Erfüllung

Badminton – der Inbegriff für DAS Event der Vielseitigkeit, die Creme de la creme und wohl die schwerste Prüfung der Welt. Am Wochenende konnte sich Christoph Wahler den Traum erfüllen und mit seinem Carjatan S bei den Stars der Szene vorne mitmischen. Er brachte mit seinem Schimmelwallach einen phantastischen Geländeritt ins Ziel.

Heute hat er uns auf der Rückfahrt von dieser unglaublichen Woche erzählt.

 

Christoph, das erste Mal Badminton. Ist für dich ein lang gehegter Traum in Erfüllung gegangen?

„Ich wusste immer schon, dass Badminton so das Größte ist, was wir in unserem Sport haben. Aber seitdem ich dann 2015 das erste Mal selbst dort war, war für mich immer klar, dass es mein Ziel sein muss, dort mal einmal zu reiten. Jedes Jahr habe ich die live Streams und Videos geschaut, alles mitverfolgt und war immer fasziniert davon, wenn die ganzen Legenden unseres Sports dort ritten.“

 

Nimmst du uns kurz ein bisschen mit ins Badminton Erlebnis- wie war die Woche in England, was ist das Besondere daran, in Badminton zu reiten?

„Durch den Brexit war es jetzt doch nochmal mehr Aufwand und viel Papierkram in der Vorbereitung, mit Pferd nach England zu reisen. Das brachte im Vorhinein natürlich auch Stress mit sich. Aber als wir dann in Badminton ins Dorf gefahren sind, war alles soweit geklärt und die nötige Ruhe trat ein. Wir konnten die Woche auch wirklich genießen. Was da los ist, ist einfach einmalig. Es ist schon alleine etwas Besonderes, die Pferde in diesen Stallungen unterzubringen und sie direkt vor dem Schloss grasen zu lassen. Schon Mittwoch und Donnerstag sind Menschenmassen in der shopping village. Ein traumhaftes Gefühl, dabei sein zu können und zu dürfen.“

 

In der Dressur hattet ihr ein wenig Pech. War es die Atmosphäre, die Carjatan doch etwas mitgenommen hat?

„Ja es war wirklich viel Atmosphäre, das kann man nicht anders sagen. Ich habe in der Trabtour kurz gedacht und natürlich gehofft, dass ich es nochmal schaffe ihn zu beruhigen. Aber leider ist es spätestens im Schritt dann durchgeschlagen, er war einfach zu wenig bei der Sache und ließ sich ablenken. Das drückte dann natürlich leider auf die Note.“

 

Dafür war das Gelände ja umso genialer. Wie hat sich euer Ritt angefühlt und was nimmst du davon mit?

„Das Gelände war wirklich Wahnsinn. Ehrlich gesagt, so schwer wie der Kurs beim Abgehen aussah und so schlecht wie die Prüfung am Anfang anlief bei den ersten Startern, da habe ich nicht damit gerechnet, dass wir so gut reinkommen. Es fühlte sich die ersten Minuten dafür fast einfach an und ich konnte es echt genießen. Wir wurden auf der Strecke einmal angehalten, da hatten wir noch die schwersten Kombinationen vor uns. Da kam dann natürlich noch die ein oder andere Stelle, an der wir richtig arbeiten mussten. Aber er war von Anfang bis Ende unglaublich konzentriert und bei mir, voll fokussiert auf die Sache. Auch am letzten Anstieg zurück ins Stadion war er noch frisch und gab mir ein gutes Gefühl. Ich glaube auch er hat es genossen.“

 

Was ist das für ein Gefühl, im Stadion fehlerfrei über die Ziellinie zu galoppieren?

„Ein richtig richtig cooles Gefühl! Das hätte ich natürlich gerne auch am Sonntag nochmal wiederholt…“

 

Wie sieht so der Tag und Abend „danach“ aus?

„Erstmal ist die Stimmung natürlich sehr gelöst. Aber schon schnell kommen natürlich die Sorgen dazu, ob das Pferd so eine schwere Prüfung gut weggesteckt hat. Natürlich wird er in Watte gepackt und so gut umsorgt, wie es nur geht. Zum Glück hat er alles gut überstanden und war auch morgens fit und gut zurecht. Der Abend danach und auch der nächste Morgen sind doch meist stressiger, als man das vielleicht so denkt.“

 

Gestern hat es einfach nicht sollen sein. Sicherlich überwog zunächst die Enttäuschung trotz eines tollen Gesamtergebnisses? Konntest du schon den Blick nach vorne richten?

„Ja du sagst es, es hat nicht sollen sein. Ich muss schon sagen, bis heute morgen überwog die Enttäuschung schon sehr. Nun sind wir auf der Heimfahrt und ich habe nochmal ein paar Videos aus dem Gelände geschaut. Das zauberte mir dann doch wieder ein Lächeln ins Gesicht und ich freue mich, dass wir mit einem gesunden und fitten Pferd nach Hause, mit dem Wissen im Gepäck, dass er die schwersten Kurse der Welt gehen kann.“

 

Du hast letztes Jahr in Luhmühlen bereits eine 5* Prüfung erfolgreich beendet, ihr wurdet Zweite. Hast du deine Vorbereitung so beibehalten, oder für Badminton nochmal etwas verändert?

„An sich war die Vorbereitung schon sehr ähnlich, er war ja in Luhmühlen auch schon gut in Form. Aber ich habe nochmal zwei längere Galoppeinheiten absolviert, einfach um sicher zu sein, dass er wirklich noch die letzte Kraft im Tank hat. Auch habe ich im Vorhinein wieder deutlich auf meine Ernährung und Fitness geachtet, um bestmöglich vorbereitet zu sein und ihn bis zum Ziel möglichst gut unterstützen zu können.“

 

Wie geht es planmäßig weiter für euch beiden?

„Ehrlich gesagt weiß ich das auch bisher noch nicht. Er soll wohl nach einer Pause in Haras du Pin gehen und vielleicht haben wir ja eine Chance, bei den Weltmeisterschaften zu starten. Aber das habe ich ja nicht zu entscheiden und wir lassen jetzt die nächsten Wochen mal auf uns zukommen.“

 

Danke dir. Kommt gut nach Hause und lasst die tollen Tage nochmal in Ruhe Revue passieren!

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