Nach drei Jahrzehnten verabschiedet sich Lars Gehrmann (63) mit dem 31. Mai auf eigenen Wunsch als Zuchtleiter und Geschäftsführer des Trakehner Verbandes in den Ruhestand. Sein Nachfolger im Amt ist Neel-Heinrich Schoof (40), der bereits seit 2015 im Trakehner Verband und seit 2017 als Stellvertretender Zuchtleiter tätig ist und jetzt an die Spitze des Hauptamtes mit Sitz in Neumünster aufrückt.
Schoof, der nach seiner landwirtschaftlichen Ausbildung Agrarwissenschaften an der Universität Kiel studiert hat, war überdies viele Jahre auf der Hengststation Maas J. Hell für die Hengstvorbereitung zuständig und entstammt einer renommierten und erfolgreichen Holsteiner Züchterfamilie.
Im Trakehner Verband hat Schoof bereits innovative, überwiegend digital basierte Vermarktungskonzepte entwickelt und eingeführt und dazu ein umfassendes Netzwerk aufgebaut. Am Herzen liegen ihm die Trakehner Sportpferdezucht und die Förderung der genetischen Vielfalt unter Berücksichtigung von Leistungsgenetik und moderner Zuchtmethoden. Die Sportlichkeit des Trakehner Pferdes bleibt, wie bereits in der Ära Lars Gehrmann, auch künftig die Prämisse der züchterischen Arbeit.
Dabei ist die Basis des Trakehner Verbandes wohl weltweit einzigartig. Die Trakehner sind bis heute die vielleicht traditionsreichste und dank desZuchtprinzips der Reinzucht die edelste Reitpferdezucht. Mit zehn Tochtergesellschaften und weiteren Interessenvertretungen sind sie international auf fast allen Kontinenten vertreten. Eine Säule der Arbeit und des Selbstverständnisses ist die fast drei Jahrhunderte währende Geschichte der im ehemaligen Ostpreußen wurzelnden Pferderasse, die wie keine andere die deutsche Geschichte begleitet hat und damit den heute noch lebendigen „Mythos Trakehner“ prägte. Im Vorjahr ins bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes des UNESCO aufgenommen, steht der in Zahlen eher kleine Trakehner Verband zum Ende der Amtszeit von Lars Gehrmann in einzigartiger Weise für hippologische Tradition, Innovationsfreude und nicht zuletzt aktuell für das erfolgreichste Dressurpferd der Welt, die Trakehner Stute TSF Dalera BB, mit Jessica von Bredow-Werndl unter anderem Doppel-Olympiasiegerin in Tokio 2021.
Quelle: PM Trakehner Verband