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Wiesbaden CCI4*-S: Michael Jung siegt zum sechsten Mal im Schlosspark

Ein Start-Ziel-Sieg und damit auch Favoritensieg gelang Michael Jung und fischerChipmunk FRH beim Wiesbadener Pfingstturnier 2023. Chipmunks Ausbilderin Julia Krajewski wird mit dem Newcomer Nickel Zweite. Auf Rang 3 klettert Calvin Böckmann mit Altair de la Cense und der zweitschnellsten Runde im Gelände. Außerdem sichert er sich den Sieg der U25 Förderpreis Station.

,,Er hatte richtig den Gang drin und viel Spaß. Das war eine tolle Prüfung um ihn weiter aufzubauen,” so resümiert Michael Jung über seinen Sieg in der CCI4*-S Prüfung in Wiesbaden mit fischerChipmunk FRH (Züchter: ZG Meyer-Kulenkampff; Besitzer: DOKR, Klaus & Sabine Fischer, Hilmer Meyer-Kulenkampff). Im Gelände hatte das Paar einen guten Vorsprung und mussten so auf der Strecke die sich in Schleifen durch den Schlosspark schlängelte nicht auf volles Risiko gehen. Sechs Sekunden oberhalb der erlaubten Bestzeit kamen die beiden ins Ziel und hatten so mit einem Endergebnis von -23,7 Punkten immer noch einen satten Vorsprung von über 5 Punkten auf die Zweitplatzierte Julia Krajewski. In sicherer Manier drehten die beiden ihre Runde und wurden im Stadion vom bereits jubelnden Publikum empfangen. Auch bei der Schlussrunde auf dem Springplatz gab es keinen einzigen unsicheren Moment und Chipmunk machte sich direkt nach dem Zieldurchritt auf zu einer entspannten Ehrenrunde durch das Stadion. Jedoch war dieser Sieg erst der Auftakt für Michis Wochenende, denn er verriet im Pressegespräch, dass er mit einem seiner Springpferde, fischerDuopower oder fischerChelsea, auch den Großen Preis am Montag im Blick hat.

Über Platz zwei freuen konnte sich Julia Krajewski mit dem 9-jährigen Holsteiner Nickel (Züchter: Hindrick Stuevel; Besitzer: Sophia Rössel). Für ihn war es nach Strzegom im April erst die zweite Prüfung auf 4*-Niveau. Seine Reiterin sagt über ihn: “Er ist einer von denen die gar nicht so auffallen im Stall, er ist überhaupt nicht schwierig und macht einfach immer was er soll. Jetzt ist er 9 und wird richtig zum Sportler und ich glaube gerade in der Dressur sitzen da noch ein paar Punkte drin. Er hat sich heute schon noch etwas über die ganzen Zuschauer gewundert, aber wenn er den Sprung sieht, dass zieht er dahin.” Krajewski musste ihrem Dressurergebnis von -24,6 Punkten im Gelände 4,8 weitere Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinzufügen. Auf ihre weiteren Pläne angesprochen sagt sie ganz klar: ,,Paris 2024! Olympische Spiele sind das Nonplusultra, dafür macht man es. Jetzt habe ich zwei tolle 9-jährige Pferde die schon ganz viel hoffen lassen (Anm.: Neben Nickel ist das noch Ero de Cantraie, der in Marbach jüngst Zweiter in seiner ersten CCI4* wurde und natürlich ihr Toppferd Amande De B`Neville). Ziel ist es alle drei Pferde, Mandy, Ero und Nickel zu qualifizieren. Schön wäre es, wenn man die Quali schon im Sack hat und dann 2024 nur noch über Topprüfungen vorbereitet.”

Neben ihren eigenen Pferden hatte Julia Krajewski noch weitere Schützlinge am Start: Seit letztem Jahr ist sie die Verantwortliche für das Training der Altersklasse U25 sowie der Perspektivgruppe Vielseitigkeit. Zahlreiche U25 Reiter nutzten auf Anraten ihrer Trainerin die Möglichkeit in Wiesbaden an den Start zu gehen: ,,Ich habe bewusst viele U25 Reiter hergeschickt weil ich glaube, dass das eine ganz wertvolle Prüfung ist. Näher an Championatsatmosphäre kommt man nicht, denn durch die ganzen Zuschauer verspürt man schon einen gewissen Druck. Das ist etwas ganz anderes als die meisten 4*-Prüfungen.” Allen voran sehr erfolgreich war Calvin Böckmann mit seiner 13-jährigen Selle Francais Stute Altair de la Cense (Besitzer: Liam, Jason und Simone Böckmann). Er konnte sich von Platz 10 nach der Dressur durch eine fehlerfreie Runde im Springen und der zweitschnellsten Runde des Tages mit nur einer Sekunde oberhalb der erlaubten Bestzeit auf Platz 3 in der Rangierung vorarbeiten und außerdem den Sieg in der U25 Förderpreis Wertung mit nach Hause nehmen. Direkt nach dem Gelände fasste Calvin seinen Ritt zusammen: ,,Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, sie war einfach mega gut drauf und es hat richtig viel Spaß gemacht. Ich war mir nicht so sicher wie sie hier auf die ganzen Zuschauer reagiert, weil die natürlich schon sehr nah dran stehen. Aber es hat sehr viel Spaß gemacht und die Zuschauer motivieren unglaublich.”

Auf Platz vier ritt Malin Hansen-Hotopp mit Carlitos Quidditch K (Züchterin: Miriam Kühl; Besitzer: Bodil Ipsen). Sie musste ihrem Dressurergebnis lediglich einen Springfehler und 2,4 Punkte für Zeitüberschreitung hinzufügen und platzierte sich am Ende mit dem großrahmigen Schimmel mit einem Endergebnis von -37,7 Punkten. Somit ist dies nach Marbach vor zwei Wochen, wo das Paar Dritter werden konnte, die zweite Top 5 Platzierung auf 4*-Niveau in diesem Monat. Die Plätze 5 und 6 belegte Anna Lena Schaaf mit ihren beiden Stuten Lagona OLD (Züchter: Theodor Sporkmann; Besitzerin: Reiterin) und Fairytale. Für die Weltmeisterin der 7-jährigen Vielseitigkeitspferde aus 2022 war es der erste Start auf 4*-Niveau den sie sogleich mit einer Platzierung beenden konnten. Nach der Dressur lagen sie noch mit -24,7 Punkten auf Rang 3, mussten jedoch zwei Abwürfe im Parcours und 6 Strafpunkte für das Überschreiten der Bestzeit im Gelände in Kauf nehmen. Für Anna-Lenas langjährige Erfolgsstute Fairytale (Züchter und Besitzer: Gerd Neukäter) war es der allererste internationale Geländestart im Jahr 2023. Die Stute musste im vergangenen Jahr für einige Monate verletzungsbedingt pausieren und war beim ersten Vielseitigkeitsstart in dieser Saison bei der CCI3*-S in Jardy aufgrund von schlechten Wetterverhältnissen nicht ins Gelände gestartet. In Wiesbaden beendete sie die Prüfung mit -7,6 Strafpunkten aus dem Gelände und einem Endergebnis von -38,8 auf Platz 6. Über seine allererste Platzierung auf 4* Niveau freute sich Brandon Schäfer-Gehrau, der mit seiner 13-jährigen Hannoveranerstute Fräulein Frieda (Züchter: Peter Broers; Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau) Rang 7 belegte. Zum Dressurergebnis von -32,5 Punkten kam noch ein Abwurf aus dem Parcours und 2,8 Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinzu: ,,Das erste Mal Wiesbaden für mein Pferd und mich. Sie hat so für mich gekämpft. Ich hatte etwas Sorge, dass sie sich von den Zuschauern etwas einschüchtern lassen würde, aber das Reiten vor so einem Publikum war der Wahnsinn und hat sehr viel Spaß gemacht.”

Endergebnisse CCI4*-S Wiesbaden

Fotos Lutz Kaiser – Agentur datenreiter

 

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