Der Pferdesport trauert um Harry Klugmann. Der in den 1970er Jahren hocherfolgreiche Vielseitigkeitsreiter ist in der vergangenen Nacht im Alter von 82 Jahren verstorben.
Harry Klugmann feierte seinen ersten großen Erfolg 1971 mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Sattel von Christopher Robert, ein weiterer Titel sowie drei Vizemeistertitel folgten. Fünfmal nahm er an Europameisterschaften teil, gewann 1973 in Kiew Mannschaftsgold mit El Paso, 1975 in Luhmühlen Mannschaftsbronze mit Veberod sowie 1977 Mannschaftssilber mit El Paso. 1978 wurde er mit Veberod Mannschafts-Vizeweltmeister in Lexington/Kentucky. Sein wohl größter Erfolg war jedoch die Mannschafts-Bronzemedaille, die er bei den Olympischen Spielen 1972 in München gemeinsam mit Lutz Gössing, Karl „Kalle“ Schultz und Horst Karsten gewinnen konnte.
Schlagzeilen machte Harry Klugmann aber auch dank seines großen Teamgeistes. Bei den EM 1979 stellte er seinem Freund und Teamkollegen Horst Karsten, dessen Pferd ausgefallen war, eines seiner beiden Pferde zur Verfügung. Karsten ritt El Paso und wurde Achter, Harry Klugmann landete mit Veberod auf Platz 38. Vom Verband der Deutschen Sportpresse wurde Klugmann für die großzügige Geste mit der Fair-Play-Trophy ausgezeichnet.
Nach Ende seiner aktiven Karriere war Harry Klugmann als Ausbilder und Richter in der Vielseitigkeit, darüber hinaus aber auch in der Pferdezucht aktiv. Im Jahr 2017 wurde er im Rahmen der internationalen Vielseitigkeit in Luhmühlen in die „Hall of Fame“ des Vielseitigkeitssports aufgenommen. In seiner Laudatio bezeichnete ihn Hans Nagel als „einen großartigen Teamplayer und einen Reiter, der sich immer durch Fairness gegenüber seinen Kollegen und seinem Sportpartner Pferd erwiesen hat.“ fn-press/Hb