Im Nachgang der Deutschen Meisterschaften und der 5*-Prüfung in Luhmühlen hat buschreiter.de mit einigen erfolgreichen deutschen Reitern über ihr Wochenende in der Westergellerser Heide gesprochen. In Teil 1 der Nachlese berichtet Arne Bergendahl über seine erste 5*-Prüfung mit Luthien bei der er gleich eine Platzierung erreichen konnte.
,,Der Gedanke mal eine 5* Prüfung zu reiten kam im letzten Jahr auf, die erste 4*-L Prüfung in Baborowko war natürlich auch ein Auslöser ernsthafter darüber nachzudenken, nachdem sie dort super die 10 Minuten im Gelände weggesteckt hat. Als erstes habe ich mit meinem Vater über die Idee gesprochen und dann mit Peter Thomsen den Plan und auch den Saisonplan finalisiert.“
Nach dem Einstieg in die Saison über zwei 4* Prüfungen bot sich als Generalprobe für Luhmühlen Wiesbaden an, denn Luthien sollte dort schon einmal eine Prüfung in einer besonderen Atmosphäre gehen. Dieser Auftritt hat ihr nach Arnes Einschätzung auch in Luhmühlen geholfen, denn dort lag das Dressurviereck im Vergleich zum Schlosspark sogar ruhiger, sodass die beiden in ihrer momentan noch schwächsten Disziplin mit -40,3 Punkten bewertet wurden und damit einen zufriedenstellenden Einstieg in das Turnier absolvierten.
Der Eindruck bei der ersten Besichtigung war aus Arnes Sicht, dass der Geländekurs fair gebaut war. Diese erste Einschätzung hat sich für ihn später auch beim Reiten bestätigt: ,,Es gab zwar viele technische Aufgaben, aber kein Sprung der unfair gewesen wäre, wo man extrem auf Glück angewiesen wäre. Es gab, gerade aus England, schon Stimmen, dass der Kurs zu leicht wäre, aber als so leicht hat er sich dann ja am Ende doch nicht herausgestellt.“ An die vielen Zuschauer und angereisten Fans konnten sich Arne und seine Pferde bereits im vergangenen Jahr in Aachen und Boekelo gewöhnen: ,,Ich persönlich verspüre durch viele Zuschauer nicht mehr Druck, denn die meisten Menschen die extra vor Ort sind wünschen einem als Reiter ja doch nur Gutes, deswegen ist es für mich in erster Linie motivierend.“
Den Ritt selbst beschreibt Arne als mentale Herausforderung: ,,Jede Kombination ist auf dem Niveau echt schwer und man muss sich wirklich konzentrieren. Es war jahrelang ein Traum so etwas mal zu reiten, wenn man so weit gekommen ist, dann versucht man sich schon zusammenzureißen, dass einem nicht in den letzten Minuten noch irgendein blöder Run Out passiert. Man weiß ja auch, dass es nicht mehr viel oberhalb von so einer Prüfung wie Luhmühlen gibt und dann dabei trotzdem locker zu bleiben, dass ist schon eine Herausforderung.“
Seine Einschätzung zum Springparcours am finalen Tag in Luhmühlen: ,,Meine erste Einschätzung war, dass der Parcours echt schwer ist. Aber ich fand den Parcours wirklich toll gebaut, schöne Linien und gute Aufgaben, aber auch hoch genug und es war recht schnell klar, dass die Prüfung wohl noch nicht entschieden sein dürfte.“ Am Ende kassierten die beiden einen ,,Netzroller“ am mittleren Element der dreifachen Kombination und konnten damit sogar noch sechs Plätze gut machen und genau in die Platzierung auf Rang 14 reiten.
Angesprochen auf weitere Ziele für die Laufende Saison sagt Arne: ,,Luthien hat jetzt natürlich erstmal recht lange Pause. Wir werden sie jetzt etwas abtrainieren und dann hat sie ein bis zwei Wochen komplett reitfrei. Vorgesehen ist, dass sie gegen Anfang August wieder langsam in die normale Arbeit zurückkehrt und dann ist meine jetzige Idee, dass ich sie wahrscheinlich noch zweimal 3* reite und wenn sie fit bleibt, dann nochmal in Pau die 5* mit ihr angreife!“
Vielen Dank für das ausführliche Gespräch! Die buschreiter.de Redaktion wünscht viel Erfolg bei den weiteren Plänen für die Saison.