Während die CCI3*-S und CCI4*-S bereits am Samstag entschieden wurden, mussten die Reiter der übrigen sechs Prüfungen am Sonntag nochmal ran. Bei wechselhaftem Wetter zwischen Sonnenschein und Schauern konnten auch einige deutsche Paare in die Platzierung reiten. Allen voran Christel Heyl und Emery THC die in der CCI1*-Intro die Siegerdecke entgegennahmen.
Den einzigen deutschen Sieg bei der März-Ausgabe der Veranstaltung Outdoor Horst sicherte sich Christel Heyl mit der 8-jährigen Anglo Araber Stute Emery THC (Besitzer: Stephan Heyl). Die Reiterin der IGV KV Kleve konnte sich im letzten Jahr mit Emery bereits einige Platzierungen in Intro-Prüfungen und CCI2*-S Prüfungen sichern. Nun folgte in Kronenberg mit dem Dressur- und Endergebnis von -29,0 Punkten der erste gemeinsame internationale Sieg. Zweiter wurde der 15-jährige Trakehner Cornell (Züchter: Wilfried van Rossem) unter dem belgischen Reiter Benoit Goesaert und einem Ergebnis von -30,2 Punkten.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer: 10. Paula Buresch mit Penina (-38,3).
Beste deutsche Teilnehmerin der CCI2*-S war Josephine Schnaufer-Völkel mit dem 10-jährigen Westfalen Cinnamon Red (Züchter: Helmut Bergendahl; Besitzer: Schnaufer Gbr) und -30,8 Punkten auf Rang 4. Mit -26,8 Punkten von Platz 2 aus in die Prüfung gestartet, verhinderte trotz einer flotten Geländerunde innerhalb der erlaubten Zeit ein Abwurf im Parcours einen sonst möglich gewesenen Sieg. Der auffällige Fuchswallach war 2021 mit Josephine Schnaufer-Völkel 8. bei der WM der siebenjährigen Vielseitigkeitspferde in Le Lion D’Angers geworden und konnte seitdem zahlreiche Erfolge auf 2*- und 3*-Niveau verbuchen. In der Prüfung siegte die Britin Kirsty Chabert mit der KWPN Stute Hanerina SSF und -28,9 Punkten.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer: 7. Lena Scheepers mit La Mum (-32,7); 8. Libussa Lübbeke mit Benedetta (-33,3); 11. Caro Hoffrichter mit Just Jaques (-34,0); 21. Jana Schoupal mit Carsandro (-38,2); 22. Sina Siegle mit Borky du Ruisseau (-38,4).
Insgesamt 9 Paare waren in der Ponyprüfung CCIP2*-S an den Start gegangen. Es siegte der Belgier Oliver Sels mit Kyris van Orchid’s und -33,4 Punkten. Das Paar war für Belgien bereits in den letzten beiden Jahren auf den Pony-Europameisterschaften in Le Mans und Strzegom unterwegs. Nun starten sie mit einem internationalen Sieg in die letzte gemeinsame Ponysaison. Die einzige deutsche Teilnehmerin Johanna Rohde belegte mit Kentstown Little Baloo und einem Endergebnis von -48,4 Punkten den sechsten Platz in der Prüfung. Das Paar aus Schleswig-Holstein war im vergangenen Jahr bei den Deutschen Ponymeisterschften in Ströhen 18. geworden und die beiden starten nun in die letzte Ponysaison vor dem Umstieg aufs Großpferd.
In den drei langen Prüfungen waren zu Beginn der Saison allesamt keine deutschen Paare am Start. Die CCI2*-L entschied die Britin Phoebe Locke mit dem siebenjährigen Nightshift B für sich. Die beiden erzielten in ihrer ersten gemeinsamen langen Prüfung ein Dressurergebnis von -28,3 Punkten. Dem fügten sie auch im Gelände und im abschließenden Springen keine Punkte mehr hinzu und machten den Start-Ziel-Sieg perfekt. Auf Platz vier rangierte der Hannoveraner Wallach Wilbert BO (Züchterin: Katrin Butterbrodt-Over) mit seinem Dressurergebnis von -37,2 Punkten. Er wurde von Pauline Knorr bis einschließlich CCI4*-L Level ausgebildet, wurde dann seit 2020 vom niederländischen Championatsreiter Jordy Wilken bis CCI4*-L einschließlich den Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Le Pin au Haras vorgestellt. Nun hat mit Bente Bartels eine aufstrebende niederländische Nachwuchsreiterin den Routinier übernommen.
In der CCI3*-L gewann die irische Championatsreiterin Aoife Clark im Sattel des in Deutschland gezogenen 11-jährigen Wallachs Calahari (Züchterin: Yvonne Haußer-Knabe, Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen). Calahari wurde im Stall Dibowski erfolgreich ausgebildet und konnte beispielsweise unter Andreas Dibowski 2021 ebenfalls eine CCI3*-L in Strzegom für sich entscheiden. Danach wechselte er nach England zu Aoife Clark, wo die für Irland startende Reiterin lebt und trainiert. Während die Reiterin 2023 einen gebrochenen Arm auskurieren musste, stellte 5*-Siegerin Laura Collett Calahari erfolgreich auf 3- und 4*-Niveau vor. Nun ist die Mitbesitzerin wieder selbst zurück im Sattel und steigt erfolgreich in die neue Saison ein.
Auf der Jagd nach einem potenziellen Quali-Ergebnis für die olympischen Spiele in Paris bzw. für 5*-Prüfungen waren die meisten der 19 Reiterinnen und Reiter die bereits früh in der Saison die CCI4*-L auf dem Plan stehen hatten. Dies gelang auch 10 der gestarteten Paare. Allen voran dem Franzosen Astier Nicolas im Sattel von Babylon de Gamma mit einem Endergebnis von -41,2 Punkten. Keines der angetretenen Paare erreichte die Optimum Time im Gelände. Bestes deutsches Pferd der Prüfung war der Hannoveraner Falco (Züchter: Norbert Nowak) unter dem neuseeländischen Routinier Tim Price. Er belegte mit einem Endergebnis von -42,4 Punkten schlussendlich Platz 2 in der Prüfung und drehte eine von nur vier fehlerfreien Runden im abschließenden Springen am Sonntag.