Anna-Katharina Vogel und ihre DSP Quintana P sind schon seit vielen Jahren ein Paar, dass in der Vielseitigkeit gemeinsam seinen Weg geht. Von der ersten gemeinsamen CIC1* 2013 in Hambach über die Europameisterschaften im Seniorenlager 2019 in Luhmühlen trug es sie nun bis zu ihrem ersten CCI5*-L Start in Pau (FRA), der seine Krönung mit einer Platzierung erfuhr.
Anna-Katharina ist Bauzeichnerin und waschechter Amateurreiter im Spitzensport. Eine spannende Mischung. Wir konnten Anna nach diesem grandiosen Erfolg ein paar Fragen stellen.
Anna, du hast die weite Fahrt nach Pau auf dich genommen um euer 5* Debüt zu geben. Erzähl, wie hast du die Woche erlebt?
„Die Woche war super aufregend und emotional. Ich hatte da richtig Lust drauf und es hat richtig viel Spaß gemacht. So eine 5* Prüfung ist einfach was anderes, ich fand es schon alles sehr beeindruckend. Ich bin super glücklich, dass ich mich getraut habe und wir uns die weiter Fahrt auf uns genommen haben. Wer weiß, wie oft ich noch die Chance habe, so etwas zu erleben, und wie oft ich im Leben so ein Pferd habe. Zusammengefasst- es war einfach nur genial.“
Was ist das für ein Gefühl, als Amateur da oben so mitmischen zu können?
„Es macht mich unglaublich stolz. Ich arbeite ja noch ‚nebenbei‘ und habe dazu hier in Bayern nicht die besten Trainingsbedingungen. Meinen Plan der Vorbereitung, Galopptraining etc. habe ich selber überlegt, das war natürlich toll dass das auch so gut geklappt hat- es war ja auch meine erste 5* Prüfung und ein Erlebnis was uns beide immer verbinden wird.“
Eure Saison lief nicht immer so nach Plan. Wann reifte bei dir die Idee, die 5* in Angriff nehmen zu können?
„Eine 5* Prüfung hatte ich schon Anfang des Jahres grob ins Auge gefasst, zumindest so als Ziel, wenn alles bis dahin passt. Letztendlich ging sie in den Nationenpreisprüfungen in Avenches und Arville jeweils die CCI4*-S und war beide Male top ten platziert. Arville war nochmal ein schön bergiger Kurs, sie lief darüber wie ein Uhrwerk und da haben wir gesagt- wenn nicht jetzt wann dann? Als letzte Vorbereitung ging sie dann in Münster nochmal eine CCI3*-S Prüfung und ab da war klar, wenn alles fit und gesund bleibt, gehen wir das an.“
Was bedeutet dir dieser 5* Erfolg?
„Mir bedeutet dieser Erfolg unglaublich viel! Seit ich so die ersten kleineren internationalen Vielseitigkeiten geritten habe, habe ich auch immer zu den Großen unseres Sports aufgeschaut und gedacht ‚wow, das wäre cool, wenn ich auch einmal 5* reiten könnte‘. Es bedeutet mir auch sehr viel, dass als Amateur geschafft zu haben. Man braucht unglaublich viel Disziplin, um im Alltag alles neben dem Job unter einen Hut zu bekommen, aber es ist eben nicht unmöglich. Vor allem aber ist es für mich so besonders, dass wir zeigen konnten, dass Quinn ein 5* Pferd ist. Sie ist jetzt über viele Jahre so konstant in 4* Prüfungen im Gelände und Springen gelaufen, nun haben wir auch unter Beweis gestellt, dass sie in 5* auch mithalten kann.
Ihr seid inzwischen wieder zuhause angekommen. Was macht Quintana die nächsten Wochen und wie nutzt du die Turnierpause?
„Jetzt hat Quintana erstmal aktive Pause, wir gehen spazieren, reiten ins Gelände, longieren sie etwas und sie kann die Seele baumeln lassen. Anfang nächsten Jahres schmieden wir dann die Pläne fürs nächste Jahr, aber erst einmal muss sie jetzt nicht arbeiten.“
Welchen Personen um dich herum haben dich auf dem Weg zur 5* maßgeblich unterstützt?
„Letztendlich sind es über die vielen Jahre so viele Personen, das ist ja ein laufender Prozess bis zum 5* Niveau. Das macht man ja nicht von heute auf morgen. Mit Werner Ehinger arbeite ich seit einigen Jahren ganz eng zusammen am Springen. Mit Ramona Ritzel habe ich intensiv an der Dressur gearbeitet, von Pau aus haben wir sogar noch online Unterricht gemacht, als wir auf dem Viereck reiten durften. Ganz klar muss ich mich auch bei meinen Eltern bedanken, die das alles so unterstützt haben, und ohne die das gar nicht möglich wäre. Simone Kratzer war schon als meine Begleiterin mit bei den Europameisterschaften 2019, sie war jetzt auch mit in Pau und hat dafür gesorgt, dass es Quinn und mir einfach nie an etwas fehlte. Helena Joas war als Physiotherapeutin mit vor Ort und hat Quinn unglaublich geholfen, nach dem langen Gelände am nächsten Tag fit und munter wieder zum springen bereit zu sein.“
Danke Anna!