Anna Siemer plant einen Start beim CCI5*-L Event in Kentucky, seit heute wird auch ihre Nennung offiziell gelistet. Wir konnten Anna in den vergangenen Tagen ein paar Fragen zu diesem Turnierplan stellen, der seine eigenen Herausforderungen mit sich bringt.
Anna, du hattest schon im letzten Jahr den Plan, mit Avondale dein 5* Debüt zu geben. Erst kam die Corona-Pandemie dem Start in Kentucky in die Quere, dann verletzte Avondale sich kurz vor der Abfahrt nach Pau. Nun stehen die Zeichen aber gut, dass ihr in diesem Jahr nach Kentucky fliegen könnt. Kannst du etwas dazu erzählen?
„Die Zeichen stehen in Corona-Zeiten ja leider alle auf Corona, und aktuell nun auch plus Herpes. Also alles mit einem großen Fragezeichen. Aber wir sind trotzdem guter Dinge, dass wir das dieses Jahr endlich schaffen können. Es ist letztes Jahr in Pau an einem blöden Hufnagel gescheitert. Aber dieses Mal habe ich das Gefühl, dass uns weder ein Virus noch der Beschlag aus dem Konzept bringen kann und wir sind bisher gut vorbereitet.“
Wie laufen deine sportlichen Vorbereitungen derzeit inmitten der Corona-Zeit?
„Wir haben bereits im Januar mit dem Galopptraining angefangen. Das Dressur- und Springtraining hat bisher super geklappt und wir konnten in den letzten Wochen das Geländetraining aufnehmen. Insgesamt sind wir da guter Dinge. Auf dem Plan stehen noch weitere Geländetrainings, wir wollen in Luhmühlen noch spezielle Aufgaben aufbauen. Zudem werde ich zu Andreas Dibowski auf den Geländeplatz und nochmals nach Warendorf fahren und da so einen Kurs wie eine Geländeprüfung reiten.“
Kannst du noch Prüfungen zur Vorbereitung einplanen, oder schmeißt ihr euch direkt ins kalte Wasser?
„Ab nächster Woche kann ich zumindest zuhause in Luhmühlen noch einmal Springprüfungen reiten, ansonsten finden momentan ja leider kaum Turniere statt, sodass ich keine Dressur- und auch keine Geländeprüfung mehr vor Kentucky reiten kann.“
Wie sieht dein Plan im Vorfeld aus, wann geht es los, wer begleitet euch?
„Avondale wird am 15. oder 16. April in Begleitung ihrer Pflegerin Ayleen Stuhr in die USA fliegen. Ich fliege hinterher, sodass ich vor Ort bin, wenn Avondale an dem Montag auf dem Turniergelände ankommt. Mein Mann Christian und unser Bundestrainer Hans Melzer, mit dem ich mich gerade intensiv zusammen auf die Prüfung vorbereite, kommen dann noch zur Prüfung nach.“
Hast du bewusst Kentucky als erste 5* ausgewählt? Was ist für dich beispielsweise der Vorteil gegenüber der Heim-5* in Luhmühlen?
„Ich war schon einmal mit Christian zusammen in Kentucky und habe mir die Prüfung vor Ort angeschaut, als Michi Jung dort das erste Mal mit Rocana startete und gewann. Schon damals habe ich gesagt- wenn einem meiner Pferde diese Strecke liegt, speziell mit der anspruchsvollen Topographie liegt, dann ist es Avondale.“
Welche Veränderungen durch die Corona-Pandemie und nun auch den Herpes-Ausbruch treffen euch, auch in Bezug auf die Vorbereitung der Reise?
“Alles ist anders. Corona und Herpes bedeuten große Unbekannte und viele Tests!
Avondale muss vor der Abreise einen Bluttest machen, und wir einen Corona Test. Aber in dieser Zeit hat man sich inzwischen an alles gewöhnt… Deshalb lebe ich mein Motto: expect the unexpected!“
So eine große Reise und dann so eine große Prüfung in Kombination dazu- was ist für dich das aufregende an diesem Turnierziel?
„Alles ist aufregend, ob Reise oder Prüfung. Aber wir werden die Aufregung möglichst gut einpacken. Ich werde versuchen mein absolut Bestes zu geben und bin mir sicher, dass Avondale das auch möchte.“