Lara de Liedekerke-Meier feiert mit der selbstgezogenen Hooney d’Arville in der CCI5*-L in Luhmühlen ihren ersten 5*-Sieg und ist damit die erste belgische Reiterin überhaupt, die ein Event auf diesem Niveau gewinnen kann. In der Siegerehrung rührte die 36-jährigen zweifache Mama mit ihrer Freude über den Sieg das Luhmühlener Publikum zu Tränen und wurde auf der Ehrenrunde lautstark gefeiert. Die Overnight-Leaderin Ros Canter musste zwei Abwürfe und Zeitfehler hinnehmen und fällt dadurch auf Platz 4 zurück.
Eigentlich war der Sieg für Ros Canter in der CCI5*-L zum Greifen nahe, aber eben auch nur eigentlich. Denn obwohl Izilot DHI im Parcours toll sprang, unterliefen den Pau-Siegern des vergangenen Jahres am drittletzten Sprung und in der letzten Kombination je ein Springfehler. Das alleine hätte noch zum Sieg gereicht, jedoch kamen noch zwei Zeitstrafpunkte hinzu und dies machte den Weg frei für Lara de Liederkerke-Meier, die auf dem Abreiteplatz wartend gar nicht glauben konnte, dass sie sich im Sattel von Hooney d’Arville gerade den ersten 5*-Sieg ihrer Karriere gesichert hatte.
Im Parcours erwies sich die knapp bemessene Zeit als Zünglein an der Waage und zwang die Reiter ihren Parcoursritt frisch anzulegen, um keine Zeitstrafpunkte zu kassieren. Gerade einmal sechs Nullrunden waren am Ende der Springprüfung zu verzeichnen. Eine davon ritt der Brite Tom McEwen mit der gewaltig springenden 14-jährigen Irish Sport Horse Stute CHF Cooliser. Nach Platz 3 in Pau 2023 und Platz 2 in Kentucky in diesem Jahr in Kentucky bedeutete dies nun schon die dritte Top 3 Platzierung in einer 5*-Prüfung in Folge für ihn. In der Rückschau lässt sich nun festhalten, dass schon zwei Sekunden weniger Zeitüberschreitung im Busch für ihn den Sieg bedeutet hätten. Sein Endergebnis betrug -36,0 Punkte. Lara de Liedekerke hatte am Ende der Prüfung 35,6 Minuspunkte auf dem Konto.
Dritte wurde, wie bereits im vergangenen Jahr in Luhmühlen, Yasmin Ingham mit einer von nur zwei Doppelnulrunden in der Prüfung mit ihrem ,,Zweitpferd“ Rehy DJ. Nach der Dressur zeigte sich die amtierende Weltmeisterin noch etwas enttäuscht, da ihnen in der Prüfung ein paar Fehler unterliefen, die das Ergebnis nach der ersten Phase drückten. Doch schlussendlich konnten sie dieses Ergebnis von -36,9 Punkten halten und damit 25 Plätze gutmachen.
Etwas enttäuscht verließ die 22-jährige Jennifer Kuehnle mit Polly Blue Eyes den Springplatz, nachdem ihr im Parcours zwei Springfehler unterlaufen waren. Vorher hatte die erst 22-jährige Irin mit der 16-jährigen von Familie Hayessen gezogenen Stute noch auf Platz 2 und somit in Aussicht auf eine Treppchenplatzierung gelegen. Dennoch ritt sie mit Platz 7 und 8 auf ihren beiden Pferden Polly Blue Eyes und Sammy Davis Junior bei ihrer allerersten 5*-Prüfung gleich zweimal in die Platzierung.
Die beiden deutsche Paare Libussa Lübbeke mit Caramia und Nicolai Aldinger mit Timmo zeigten zwei tolle Runden mit ihren gut springenden Pferden im Parcours. Jedoch fiel bei beiden eine Stange, bei Libussa kamen 0,8 Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinzu und bei Nico 1,2 Punkte. Somit beendeten die beiden ihr Luhmühlen Wochenende auf Platz 19 und 20. Libussa Lübbeke bekam als beste deutsche Teilnehmerin der Prüfung außerdem einen Sonderehrenpreis überreicht und ist mit diesem Ergebnis mit der von ihrer Familie gezogenen Stute Caramia nun dem ,,5-Star Club“ beigetreten und darf sich zurecht 5*-Reiterin nennen. Man darf sehr gespannt sein was die Zukunft noch für diese vielversprechenden deutschen Paare bereithält.