Als Ingrid Klimke gestern abend im italienischen Pratoni del Vivaro zum letzten Mal nach ihren Pferden sah, hatte sie gleich drei Overnight-Leader im Stall stehen. Heute fährt sie mit drei Siegern auf dem LKW zurück in die Heimat.
Den Anfang machte SAP Asha P, die ihrer Reiterin vor einigen Wochen den Titel der Deutschen Meisterin 2020 bescherte. Sieg Nummer 8 auf dem Konto der 9-jährigen Stute folgte dann heute in der CCI4*-L Hauptprüfung. Nach der langen Prüfung in Boekelo im vergangenen Jahr konnte Asha damit erneut ein Qualifikationsergebnis nach Hause bringen, und das gleich mit einem Start-Ziel-Sieg. Schon nach der Dressur lag das Paar in Führung, dem Ergebnis von -26,9 fügten sie keinen weiteren Minuspunkt hinzu.
Ebenfalls ein spitzen Wochenende konnten erneut Sophie Leube und ihre J’Adore Moi feiern, die zuletzt fünfte der deutschen Meisterschaften in Luhmühlen wurden. Das Paar beendet die sechste internationale Prüfung in diesem Jahr ohne einen Hindernisfehler im Gelände und wird mit seinem Dressurergebnis von -31,5 Dritte hinter der Italienerin Vittoria Panizzon.
Nachdem es für Anna Siemer und Betel’s Bella in Luhmühlen so gar nicht rund lief, konnten sie nun in Italien einen mehr als versöhnlichen Saisonabschluss mit einem Qualifikationsergebnis für höhere Aufgaben feiern. Platz 4 geht mit ihrem Dressurergebnis an das Paar aus Luhmühlen.
Andrew Hoy, der mit seinem Start in Italien auch seinen mehrwöchigen Aufenthalt in Luhmühlen beendete, kam mit seinem Vassily de Lassos auf Platz 5, ebenfalls mit seinem Dressurergebnis.
Platz 6 geht nochmals nach Deutschland, Michael Jung und der 8-jährige fischerWildWave bringen ebenfalls ein Qualifikationsergebnis nach Hause, nachdem sie es im Gelände etwas langsamer angingen und von Platz 2 nach der Dressur durch die Zeitfehler etwas zurückfielen.
Nach einem unglücklichen Verlauf von Dressur und Springen zog Anna Siemer ihre FRH Butts Avondale vor dem Gelände zurück. Nach dem Vorbeiläufer im Gelände zog Ingrid Klimke die 8-jährige Equistros Siena just do it heute vor dem Springen zurück.
Sieg Nummer 2 am heutigen Tag bedeutete für Ingrid Klimke der Start in der CCI4*-S Prüfung, in der sie SAP Hale Bob OLD gesattelt hatte. Er zeigte sich bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen nicht so souverän, wie man es von ihm kennt, sodass er noch einmal in Italien an den Start ging. Und das ging nicht besser. Auch hier feierte Ingrid einen Start-Ziel-Sieg, und das mit einem satten Vorsprung von 12,1 Minuspunkten auf Felix Vogg und Colero.
Dirk Schrade und Catelan brachten es im Endergebnis auf -45,9, was in der Endabrechnung Platz 6 bedeutete. Durch einige Minuspunkte aus der Zeit im Gelände fielen Peter Thomsen und Charisma TH von Platz 2 zurück und beendeten die Prüfung an siebter Stelle.
Nach einem unglücklichen Verlauf von Dressur und Springen zog Anna Siemer ihre FRH Butts Avondale vor dem Gelände zurück.
Der Sieg der langen 3* Prüfung ging ebenfalls nach Deutschland: Michael Jung und der 7-jährige irische Wallach Kicandra Ocean Power sicherten sich in einem spannenden Springen den Sieg. Das Paar musste einen Abwurf hinnehmen und lag bis dato an zweiter Stelle. Damit sah es klar nach einem Sieg für den Franzosen Gireg le Coz aus, der dann jedoch mit seinem Chamann Ginn zwei Abwürfe hatte, was ihn auf Platz 4 zurückwarf. Somit konnte Michael Jung heute einen Haken hinter den nächsten Rekord machen, er feierte seinen 150. Sieg in einer internationalen Prüfung.
Am Ende des Tages konnte auch Ingrids dritte Overnight-Leaderin im Stall, Van Hera P, die Führung in einen Start-Ziel-Sieg verwandeln. Auch mit dem Abwurf im Springen war der 6-jährigen der Sieg nicht mehr zu nehmen, bei ihrem ersten Start in einer langen Prüfung. Van Hera P ist eine Halbschwester zu Asha und war bereits für die Weltmeisterschaften der 6-jährigen Vielseitigkeitspferde qualifiziert und nominiert. Da Ingrid dort aber nur einen Startplatz bekommen konnte, entschied sie sich für Cascamara. Nun bestätigte Van Hera P aber mit diesem Sieg ihr Potential.
Im Sattel des 6-jährigen Wallachs Sugar konnte Josephine Schnaufer sogar ihr Dressurergebnis ins Ziel bringen und sich damit Platz 2 sichern.