Es war sein Wochenende: Bei fünf Starts gelang Sven Lux in Kronenberg ein Sieg in der CCI2*-L im Sattel von Quantum und gleich drei weitere Platzierungen mit einigen Nachwuchspferden. Nina Schultes belegte Platz 2 in der CCI3*-S, Hedda Vogler wurde Dritte in der CCI3*-L.
Direkt hinter der Doppelsiegerin Lara de Liedekerke-Meier freute sich Hedda Vogler mit Niagara de Champenotte (Züchter: Pierre Boulanger; Besitzer: Sebastian Vogler) über Rang 3 in der CCI3*-L. Aktuell trainiert die junge Nachwuchsreiterin bei Lara de Liedekerke-Meier und ihrem Mann Kai-Steffen Meier in Arville. Die 11-jährige belgische Warmblutstute hatte mit ihrer 19-jährigen Reiterin nach der Dressur sogar trotz eines Verreitens mit -27,9 Punkten auf der Spitze des Starterfeldes rangiert. 4,8 Zeitstrafpunkte auf dem Geländekurs mit einer Bestzeit von 8:08 Minuten und ein Abwurf im Parcours am Sonntag verhinderten zwar den Sieg, bescherten der Deutschen Juniorenmeisterin von 2022 jedoch eine hervorragende Platzierung und das langersehnte MER-Ergebnis, welches für einen möglichen Start bei den Nachwuchseuropameisterschaften obligatorisch ist.
Während der Belgier Steve van Winkel mit Vainquer Z die CCI3*-S mit seinem Dressurergebnis von -34,7 Punkten für sich entscheiden konnte, belegte die deutsche Reiterin Nina Schultes mit ihrem erfahrenen 17-jährigen Grafenstolz-Sohn Grand Prix IWEST (Züchter: Franz Sandmeier; Besitzer: Gerhard W. Meyer) nur knapp dahinter Platz 2. Nach der Dressur hatten sie das Feld mit -26,9 Punkten deutlich angeführt und konnten diese Position nach einem fehlerfreien Springen mit nur 0,8 Zeitstrafpunkten auch halten. Die etwas ruhigere Geländerunde mit 8,4 Zeitstrafpunkten ließ jedoch van Winkel an der Pferdewirtschaftsmeisterin aus Bayern vorbeiziehen. Dennoch dürfte die Treppchen-Platzierung eine kleine ,,Wiedergutmachung” sein, nachdem die beiden nach einem Missverständnis an der einflussreichen Eckenkombination in der CCI4*-S in Wiesbaden vor 14 Tagen den Geländeritt vorzeitig beendeten.
Platz 5 in der CCI3*-S ging an Sven Lux, den Schleifenjäger des Wochenendes. Mit der erst 8-jährigen, aber bereits bis CCI3*-L platzierten Fuchsstute Kallista (Züchter & Besitzer: Marc Rigouts) hatte er am Samstag Abend nach allen Teilprüfungen -39,8 Punkte auf dem Konto. Lediglich 4,4 Zeitstrafpunkte aus dem Gelände kamen zum Dressurergebnis von -35,4 hinzu.
Sein Dressurergebnis nach Hause reiten konnte Sven Lux in der CCI2*-L mit dem 10-jährigen Quantum (Züchter: Schulz & Mäkelburg; Besitzer: Theodor Prosch). Die -27,3 Punkte bedeuteten gleichzeitig den Sieg für den 10-jährigen Quaterback Sohn mit dem Bereiter von Michael Jung im Sattel. Erst im Mai hatte das Paar die CCI2*-S in Marbach gegen starke Konkurrenz gewonnen. Platz 2 und 3 sicherte sich hier die ebenfalls sehr gut berittene Belgierin Lara de Liedekerke-Meier mit La La Land d’Arville und Call me Senorita.
Die Plätze 1 und 2 in der CCI2*-S Kurzprüfung gingen an die 4*-Siegerin des Turniers, Hallie Coon (USA). Sie siegte mit Boleybawn Oliva und -27,5 Punkten. Im Sattel von Shenandoah’s Cachassini belegte sie außerdem Platz 2. Hallie Coon stammt ursprünglich aus den USA und ist nach einigen Trainingsaufenthalten in Europa nun ganz nach Großbritannien gezogen, um sich und ihre Pferde bestmöglich für die großen Buschturniere vorbereiten zu können.
Bester Deutscher war auch in dieser Prüfung Sven Lux. Mit dem erst 6-jährigen Ginster (Züchter: Dr. Dr. Erik Schroeter; Besitzer: Michael Jung & Anette Schmid) konnte er bei dessen erst zweitem internationalen Auftritt direkt in die Top 5 reiten und beendete die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von -31,8 Punkten. Damit erfüllt Ginster zumindest auf dem Papier schon einmal die Qualifikations-Anforderungen für die Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde (orientiert an den Vorgaben für 2023, da die Vorgaben für 2024 noch nicht von der FEI veröffentlicht wurden). Mit dem 7-jährigen Tullibards Thats That aus der Zucht und im Besitz stehend von Hans Jürgen Kühnle belegte der Reiter aus Horb am Neckar außerdem Platz 13 (-34,9).
In der CCI4*-L war das Starterfeld mit sechs Paaren eher übersichtlich. Vier Paare beendeten die Prüfung. Es siegte die Neuseeländerin Ginny Thomasen mit dem 12-jährigen Captaine de Hus Z mit -41,4 Punkten.
Die Niederlande sind ihr Pflaster: Nach dem Sieg in der CCI4*-S in Oudkarspel im April, konntn die US-Amerikanerin Hallie Coon mit der 10-jährigen Holsteiner-Stute Cute Girl (Züchter: Magens Hobe; Besitzerinnen: Hallie & Helen Coon) nun auch die CCI4*-S Prüfung in Kronenberg für sich entscheiden. Sie gewannen die Prüfung mit -33,6 Punkten und somit mit einem Springfehler Vorsprung. Cute Girls Mutter Caligula ist übrigens eine Tochter des Holsteiners Clearway, der auch der Vater von Christoph Wahlers Carjatan S ist.
Deutsche Paare waren in der 4*-Kurzprüfung nicht am Start.
Bester Deutscher in der CCI1*-Intro Prüfung wurde Steffen Bissels mit de 9-jährigen Rocky Lee Sohn Rocky Balboa (Züchter: ZG Storm; Besitzer: Steffen Bissels) auf Rang 4 mit -34,4 Punkten. Hier siegte die niederländische Lebensgefährtin von Sven Lux Jeannette Chardon mit dem KWPN-Wallach IJsbrand (-28,4).
In der internationalen Ponyprüfung CCIP2*-S hatten die deutschen Teilnehmer diesmal nichts mit der Vergabe der Schleifen zu tun. Hier siegte die Französin Ella Rinaldi mit dem zweifachen Einzeleuropameister Boston du Verdon und dem Dressurergebnis von -34,4 Punkten.