Das Veranstalterteam rund um Marcin Konarski im polnischen Strzegom ist dafür bekannt, dass sie den Reiterinnen und Reitern ein besonders breites Prüfungsangebot bieten. Beim Strzegom October Festival bündelten sie noch einmal alle Kräfte und stellten zum Abschluss der Saison eine Veranstaltung mit 10 internationalen Prüfungen und weiteren sechs nationalen Events auf die Beine. Insgesamt absolvierten am ersten Oktoberwochenende über 400 Pferde die verschiedenen Prüfungen. Auch aus Deutschland waren zahlreiche Buschreiterinnen und Buschreiter angereist, um ihren Saisonabschluss zu bestreiten. Gleich sieben deutsche Paare kehren nun mit internationalen Siegen zurück nach Hause: Michael Jung mit Safran (CCI3*-L), Smilla Maline Philipp mit Promising Pete TSF (CCIOY3*-L), Sven Lux mit MBF Senorita (CCI3*-S), Christoph Wahler mit Steppke (CCI2*-L), Jona Isabell Heine mit Chantilly (CCIOJ2*-L), Ingrid Klimke mit Candy (CCI2*-S) und Ben Leuwer mit Perseverance Great Warrior D’Ive Z (CCI1*-Intro).
CCI4*-L: Neuseeländerin Sam Lissington reitet zum Doppelsieg – Platz 3 für Julia Krajewski
Eine sehr erfolgreiche Saison liefert die Neuseeländerin Samantha Lissington ab und konnte ihre gute Form auch in Strzegom unter Beweis stellen. Mit ihren beiden Pferden Lucas Stone und Delarado konnte sie in der CCI4*-L Prüfung gleich die Plätze 1 und 2 belegen. Sie beendete den Wettkampf mit -29,9 bzw. -34,0 Punkten. Ihr dicht auf den Fersen war Olympiasiegerin Julia Krajewski, die mit dem 11-jährigen Tullabeg Platinum (Züchter: Nicholas Cousins; Besitzer: Michael Sperl) mit -35,9 Punkten Platz 3 belegte. Zum Dressurergebnis von -30,7 Punkten kamen für den Dunkelbraunen lediglich 5,2 Zeitstrafpunkte auf der Geländestrecke hinzu. Auch mit ihrem Toppferd Uelzener’s Nickel (Züchter: Hindrick Stüvel; Besitzer: Professor Dr. Bernd Heicke) war Krajewski in der CCI4*-L Prüfung am Start. Nachdem der amtierende Deutsche Meister nicht bei den Europameisterschaften in Blenheim an den Start gebracht wurde, drehte er in Strzegom eine etwas ruhigere Runde in der CCI4*-L und beendete die Prüfung auf Platz 9. Damit hat Krajewski nun sowohl mit Uelzener’s Nickel, als auch mit Tullabeg Platinum das erste formelle Quali-Ergebnis für die Weltmeisterschaften im kommenden Jahr in der Tasche und muss in 2026 ,,nur“ noch ein Confirmation Result in einer CCI4*-S erreichen, um bei der WM formell startberechtigt zu sein.
Ebenfalls in die Top 5 reiten konnte Michael Jung mit dem erst neunjährigen fischerSolution II (ehemals Dzoker) (Besitzer: Klaus Fischer), in dem er für die kommenden Jahre ein potenzielles Championatspferd als Nachfolger für fischerChipmunk FRH sieht. Die beiden starteten mit -29,2 Punkten in die Prüfung und mussten in den folgenden Teilprüfungen lediglich 4,4 Zeitstrafpunkte im Gelände bzw. einen Abwurf im Springen hinzufügen, sodass sie mit -37,6 Punkten Platz 5 belegten und mit diesem Ergebnis ebenfalls den ersten wichtigen Meilenstein in Richtung Nominierung für die WM in Aachen im kommenden Jahr erreichen konnten.
In guter Form präsentierten sich aus deutscher Sicht auch Brandon Schäfer-Gehrau mit Very Special (Züchterin: Ulrike Edel-Heidhues; Besitzerin: Dagmar Schäfer-Gehrau) und Calvin Böckmann mit Altair de la Cense (Züchter: Diego Filipa Horta E Costa; Besitzer: Familie Böckmann). Sie konnten in der CCI4*-L Prüfung mit -39,4 Punkten bzw. -40,7 Punkten die Plätze 6 und 8 belegen.
CCI4*-S: EM-Reservistin Emma Brüssau beste Deutsche auf Rang 3
Die 25-jährige Australierin Olivia Barton ist seit dem vergangenen Sommer in Belgien beheimatet und konnte nun mit Hollylander HG ihren ersten internationalen Sieg auf europäischem Boden feiern. Mit der 12-jährigen Stute belegte sie im vergangenen Jahr Platz 2 in der CCI5*-L im australischen Adelaide. In Strzegom siegte sie nun mit -46,4 Punkten in der CCI4*-S.
Als beste Deutsche ritt EM-Reservistin Emma Brüssau mit Dark Desire GS (Züchter: Bernd Gehrdau-Schröder; Besitzer: Jürgen Andreas Brüssau) auf den dritten Platz in der CCI4*-S mit -55,6 Punkten. Die Dressur beendete das bis CCI5*-L erfahrene Duo mit -34,2 Punkten und im Parcours fiel eine Stange. Vor dem abschließenden Gelände lagen sie noch auf dem siebten Rang der Prüfung. Im Gelände zeigten sie die zweitschnellste Runde der Prüfung, mussten jedoch 11 Strafpunkte für die Auslösung eines MIM-Clips in Kauf nehmen, wodurch sich das Konto inklusive der 6,4 Zeitstrafpunkte auf -55,6 Punkte erhöhte. Damit konnten sie jedoch im einflussreichen Gelände immer noch Plätze gutmachen. Ohne die MIM-Auslösung hätte es gar für den Sieg gereicht. Ihre bisher beste 4*-Platzierung holte sich die 12-jährige Holsteiner-Stute Fame (Züchterin: Katharina Sonntag; Besitzer: Thomas Gerken) mit ihrer Reiterin Rebecca Juana Gerken auf Rang 5 mit 56,9 Minuspunkten. Das Duo aus Schleswig-Holstein erzielte in der Dressur -36,5 Punkte und musste im Springen sowie im Gelände einige Zeitstrafpunkte zu diesem Ergebnis hinzuaddieren. Für die Casall-Tochter, die 2020 als Siebenjährige bei der WM in Le Lion D’Angers teilgenommen hat, war es erst der dritte Start auf 4*-Niveau.
Ebenfalls in die Platzierung der 4*-Prüfung reiten konnte Pia Leuwer mit der erst achtjährigen Westfalenstute Hanami (Züchter & Besitzer: Gestüt Fohlenhof) mit -66,5 Punkten auf Platz 8. Für die Stute war es der erste Start auf diesem Niveau. Platz 9 belegte Bundeswehr-Soldatin Carla Hanser mit ihrer Holsteinerstute Castagnola (Züchter: Thomas May; Besitzer: Alexandra Hanser) mit -67,0 Punkten.
CCI3*-L: Michi Jung siegt im Sattel von Safran
Die Top 5 der CCI3*-L bestand ausschließlich aus deutschen Starterpaaren. Am Ende ganz vorne stand Michael Jung, der mit dem neunjährigen Safran (Besitzer: Reiter & Anette Schmid) als einziger Starter die Prüfung mit dem Dressurergebnis beenden konnte. Der Reitmeister aus Horb am Neckar beendete die Prüfung mit -30,5 Punkten. Der polnische Wallach war bereits im vergangenen Herbst unter Michi Jung in der CCI3*-L Prüfung in Strzegom hochplatziert. Nun sicherte er sich an diesem Wochenende nach drei zweiten Plätze und CCI2*-S und CCI3*-S Prüfungen in der Saison seinen ersten internationalen Sieg. Ihm dicht auf den Fersen war Jérôme Robiné mit dem erst achtjährigen Oldenburger Thorsten (Züchterin: Anne Middelbeck-Hodes; Besitzer: Reiter) mit -32,1 Punkten. In der Dressur holte der bereits zweifache 3*-Sieger -30,1 Punkte und musste diesem Ergebnis bei seiner ersten langen 3*-Prüfung lediglich 2 Zeitstrafpunkte für fünf Sekunden Zeitüberschreitung im Gelände hinzufügen. Ohne diese Zeitfehler hätte es sogar für den Sieg reichen können. Mit seinem zweiten Pferd Perseverance Funky Famous Flamborghini (Züchterin: Gabriele Heemsoth; Besitzer: Perseverance Estate) erreichte Michael Jung in der gleichen Prüfung auch noch den dritten Platz. Das Endergebnis von -34,3 Punkten setzte sich aus 31,1 Minuspunkten aus der Dressur sowie 3,2 Zeitfehlern aus dem Gelände zusammen. Im abschließende Springen seiner allerersten langen Vielseitigkeitsprüfung blieb der achtjährige Hannoveraner von Szenario ohne Abwürfe.
Aufgrund eines Abwurfes im abschließenenden Springen rutschte Calvin Böckmann mit dem erst siebenjährigen Kasparow FRH (Züchter: Friedrich Thiesse; Besitzer: Familie Böckmann) aus den Top 3 und belegte im Endresultat den vierten Platz mit 35 Minuspunkten. In der Dressur erzielte der Vielseitigkeitsbundeschampion des vergangenen Jahres -29,8 Punkte und lieferte mit nur drei Sekunden Zeitüberschreitung die zweitschnellste Runde im Gelände. Platz 5 ging an die frisch gebackene Deutsche Amateurmeisterin Sophie Vogg mit ihrem Erfolgspartner Guy de Beauvallon (Besitzer: Christian Vogg). Zum Dressurergebnis von -32,2 Punkten kamen lediglich vier Strafpunkte für 10 Sekunden Zeitüberschreitung im Gelände hinzu, sodass sie die erste gemeinsame 3*-L Prüfung mit -36,2 Punkten beendeten.
Weitere platzierte deutsche Paare in der CCI3*-L: 6. Anna Siemer mit Zacky Zack (-37,7)

CCIOY3*-L: Smilla-Maline Philipp und Promising Pete TSF ganz vorn
Die extra für Junge Reiter ausgeschriebene CCIOY3*-L Prüfung wurde fast ausschließlich unter deutschen Paaren ausgetragen. Von den 11 Startern kamen lediglich drei Reiterinnen nicht aus Deutschland. Es siegte die Europameisterin der Junioren von 2023, Smilla Maline Philipp mit dem 11-jährigen Promising Pete TSF (Züchter: Dr. Hans-Peter Karp; Besitzer: DOKR, Judith & Michael Duetemeyer) und -45,2 Punkten. Die beiden lagen nach einer vielversprechenden Dressur mit -27,1 Punkten bereits ganz vorne, mussten die Führung zwar nach dem Gelände durch 18 Zeitstrafpunkte zwischenzeitlich abgeben, konnten sich jedoch Dank einer von nur zwei Nullrunden im Parcours wieder auf den Spitzenplatz kämpfen. Der Trakehner von Hirtentanz konnte unter seinem vorherigen Reiter Felix Etzel bereits drei Mal international die Ehrenrunde anführen und sicherte sich nun mit seiner neuen Reiterin Sieg Nr. 4 seiner Karriere. Dank der schnellsten Geländerunde im Starterfeld lag Ella Krüger mit ihrem 13-jährigen Vollblüter Königsblauer (Züchter: Andrea & Thomas Bertram; Besitzer: Manfred Giensch & Dagmar Hayessen) nach Dressur (-34,5) und Gelände (4,8 Zeitstrafpunkte) an der Spitze und ging als letzte Starterin ins abschließende Springen. Einen Abwurf hätte sie gut gehabt, jedoch fielen zwei Stangen, sodass die Teameuropameisterin der Junioren von 2023 schlussendlich mit -47,3 Punkten den zweiten Platz in der CCIOY3*-L belegte. Platz 3 ging an ihren Teamkollegen von 2023, Matti Garlichs mit seinem 13-jährigen Westfalen Ludwig (Züchterin: Anne Meyer; Besitzer: Jürgen & Svenja Garlichs) und einem Endresultat von -50,0 Punkten. Für den bereits vierfachen Junioren-EM Reiter war es die erste lange 3*-Prüfung, die er mit seinem langjährigen Erfolgspartner sogleich ohne Hindernisfehler im Gelände beenden konnte. In der Dressur erzielten sie -31,6 Punkten und im Gelände kamen 14,4 Strafpunkte für 36 Sekunden Zeitüberschreitung hinzu. Am Sonntag fiel dann im Parcours noch eine Stange, sodass sie mit Platz 3 in der CCIOY3*-L ihre dritte Top 5 Platzierung in dieser Saison erritten.
Platz 4 ging an Anna-Luisa Millies mit Noble Beauty (Züchterin: Ulrike Edel-Heidhues; Besitzerin: Reiterin) und -57,5 Punkten. Für die Vorstellung in der Dressur erhielt die 16-jährige Hannoveranerstute -34,4 Punkte, im Gelände kamen 19,2 Strafpunkte für Zeitüberschreitung und im Parcours weitere vier Strafpunkte für einen Abwurf hinzu. Die Stute ist übrigens die Mutter von Brandon Schäfer-Gehraus Very Special, mit der er auf dem gleichen Turnier Platz 6 in der CCI4*-L belegte. Mit -63,4 Punkten ritt Sophia Frank mit dem Irish Sport Horse Wallach Ballinaguilkey Velvet (Züchter: John & Barbara Walshe; Besitzer: Leon Bschorer) nach ihrer Rückkehr aus dem Sommer-Trainingslager in England ebenfalls in die Top 5. In der Dressur erzielte die angehende Zahnmedizinerin -32,2 Punkte. Leider musste sie im Gelände 20 Zeitstrafpunkte für eine Unterbrechung sowie 11,2 Zeitstrafpunkte hinnehmen.
In der ebenfalls ausgeschriebenen Teamwertung ging ausschließlich ein deutsches Team konkurrenzlos an den Start. Hier ritten unter der Leitung von Bundestrainer Frank Ostholt: Sophia Frank mit Ballinaguilkey Velvet, Matti Garlichs mit Ludwig, Ella Krüger mit Königsblauer und Anna-Luisa Millies mit Noble Beauty.
Endergebnis CCIOY3*-L Teamwertung
CCI3*-S: WM-Generalprobe gelungen für Sven Lux und MBF Senorita
Auch in der CCI3*-S Prüfung zeigten sich ,,unsere“ Starterpaare stark aufgestellt: Die Plätze 1 bis 5 wurden auch hier ausschließlich von deutschen Reiterinnen und Reitern belegt. Eine WM-Generalprobe nach Maß zeigte Sven Lux mit der siebenjährigen MBF Senorita (Züchterin: Ellie Guy Eventing; Besitzer: Brian Flynn). Sie konnten die Prüfung mit -38,1 Punkten für sich entscheiden. Zum Dressurergebnis von -33,3 Punkten kamen lediglich 4,8 Zeitstrafpunkte im Gelände hinzu. Mit der viertschnellsten Runde im Gelände konnten die beiden nach dem Springen nochmal fünf Plätze gutmachen und landeten abschließend auf dem Spitzenrang. In 14 Tagen soll die beim Anglo European Studbook eingetragene Stute für Deutschland bei der WM der siebenjährigen Vielseitigkeitspferde in Le Lion D’Angers an den Start gehen.
Platz 2 sicherte sich Sophie Leube mit dem neunjährigen Isselhook’s Asaro TSF (Züchter: Klaus Dieter, Karen & Gerd Philipp; Besitzer: Gestüt Isselhook) und 38,1 Minuspunkten. Der Trakehner konnte damit bei vier von sieben internationalen Starts in diesem Jahr die Prüfungen auf dem Treppchen beenden. In Strzegom kamen zum Dressurergebnis von -33,2 Punkten ein Abwurf im Parcours und 1,2 Zeitstrafpunkte im Gelände für drei Sekunden Zeitüberschreitung hinzu. Ebenfalls den Sprung aufs Podium schaffte Johanna Marloh mit ihrer Crazy Carlotta (Züchter: Matthias Vorreier; Besitzerin: Johanna Marloh) und -38,5 Punkten. Das bis CCI4*-S erfolgreiche Duo verpasste einen Teil der Saison, nachdem Johanna nach einem Sturz einige Wochen pausieren musste. In Strzegom bzw. auch schon vor einigen Wochen in Langenhagen in der CCI2*-S konnten sie jedoch wieder an vorherige Erfolge anknüpfen und belegten Platz 3. Ihr Ergebnis setzte sich zusammen aus -31,5 Punkten aus der Dressur, einem Abwurf im Springen und 3,2 Zeitstrafpunkten im Gelände.
Der Overnightleader Konstantin Harting ließ es im abschließenden Gelände mit seiner Erfolgsstute Caspara (Züchterin: Brit Risch; Besitzer: Claudia Kirchfeld) etwas ruhiger angehen und sammelte 10,4 Zeitstrafpunkte, sodass sich das Ergebnis nach Dressur und Springen von -28,3 Punkten auf 38,7 Minuspunkte erhöhte. Sie schlossen die Prüfung somit auf dem vierten Rang ab. Damit konnten sie in dieser Saison in vier von insgesamt sieben internationalen Starts die Prüfung unter den Top 5 abschließen. Ebenfalls den Sprung in die Top 5 schaffte die Deutsche Juniorenmeisterin von 2022, Hedda Vogler mit ihrer 12-jährigen belgischen Warmblutstute Niagara de Champenotte (Züchter: Pierre Boulanger; Besitzer: Sebastian Vogler) mit einem Endergebnis von 39,1 Minuspunkten. Die 21-jährige erreichte in der Dressur ein Ergebnis von -33,1 Punkten und blieb im Parcours ohne Strafpunkte. Auf der Geländestrecke kamen sechs Zeitfehler für 15 Sekunden Zeitüberschreitung hinzu. Für das bereits bis CCI4*-S erfahrene Duo bedeutete dies mit Rang 5 die bisher beste internationale Platzierung in dieser Saison.
Weitere platzierte deutsche TeilnehmerInnen in der CCI3*-S: 6. Faye Füllgraebe-Jung mit Ignatz H (-39,8); 8. Konstantin Harting mit Botswana (-40,6).

CCI2*-L: Christoph Wahler gewinnt mit Nachwuchspferd Steppke
Sehr erfolgreich lief es in der CCI2*-L Prüfung für Christoph Wahler: Denn er saß nicht nur im Sattel des Siegerpferdes Steppke, sondern ist auch noch der Besitzer des zweitplatzierten Pferdes Karlo. Mit dem achtjährigen Hannoveraner Steppke (Züchter: Heino Hergenröther; Besitzerin: Lena Thoenies), der bereits im Juli die CCI2*-S Prüfung in Strzegom gewinnen konnte, erzielte der Bundeskaderreiter -32,1 Punkte in der Dressur und konnte dieses Ergebnis am Sonntag auch über die Ziellinie bringen. Für den bereits bis CCI3*-S erfahrenen Stolzenburg-Sohn war es der erste Start in einer Prüfung im langen Format. Platz 2 sicherte sich der in Ganderkesee beheimatete Italiener Paolo Mario de Simone mit dem ebenfalls achtjährigen Hannoveraner Karlo (Züchter: Johann Quast; Besitzer: Christoph Wahler) und einem FOD von -32,7 Punkten. Auch für den Karajan-Nachkommen war es der erste Start in einer langen Prüfung, den er sogleich mit der vierten Top 5 Platzierung in dieser Saison beenden konnte. Auch Jérôme Robiné konnte mit Duke of Jokes (Züchter: Eventerzucht Hansen; Besitzer: Michael Schneider) die Prüfung mit dem Dressurergebnis beenden. Der siebenjährige Duke of Hearts-Nachkomme erzielte in seiner ersten langen Prüfung im Viereck -34,0 Punkte.
Auch Platz 5 blieb in Deutschland: Hier rangierte Emma Hartmann mit dem erst sechsjährigen Camillo Boy (Züchter: Inga Schuurmann; Besitzer: Steffen Hartmann). Die beiden standen für die WM in Le Lion D’Angers in der engeren Auswahl, konnten aber schlussendlich aufgrund der nur drei verfügbaren Startplätze für Deutschland bei den sechsjährigen Vielseitigkeitspferden in diesem Jahr noch keinen Startplatz erhalten. Doch mit der Platzierung mit einem Dressur- und Endergebnis von -36,2 Punkten konnten sie zum Ende der Saison bereits einen Grundstein für das kommende Jahr legen, wo für die siebenjährigen Pferde neben dem 3*-Ergebnis auch ein CCI2*-L MER-Ergebnis verlangt wird, um eine Chance auf einen Startplatz zu haben.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer in der CCI2*-L: 7. Ben Leuwer mit Christ William (-36,5)

CCIOJ2*-L: Jona Isabell Heine holt ihren ersten 2*-Sieg
Auch für die Junioren wurde eine separate Prüfung inklusive Teamwertung auf 2*-L Niveau ausgerichtet. Hier konnte die 16-jährige Jona Isabell Heine im Sattel der 15-jährigen Hannoveranerstute Chantilly (Züchter: Manfred Garbers; Besitzerin: Irina Mewes) ihren ersten 2*-Sieg feiern. Mit ihrem ersten Großpferd Cero Song, mit dem sie übrigens auch für Schleswig-Holstein Einzelgold beim Bundesnachwuchschampionat 2023 holte, konnte sie im vergangenen Jahr bereits die CCI1*-Intro in Bad Harzburg gewinnen. Mit ihrem Dressurergebnis von -30,2 Punkten gewann sie an diesem Wochenende die Prüfung mit über einem Springfehler Vorsprung. Platz 2 sicherte sich die aus Bayern angereiste Julia Marie Lentrodt mit der neunjährigen Irish Sport Horse Stute Tullibards Nobody Knows (Züchter: Hans Hürgen Kühnle; Besitzerin: Susanne Lentrodt). Auch die 16-jährige Team-Bronzemedaillengewinnerin der Pony Europameisterschaften 2025 konnte die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis (-34,5) beenden. Seine bis dato beste internationale Platzierung erzielte der erst 15-jährige Gustav von Schoen mit der Irish Sport Horse Stute LEB Empress (Züchter: Jo Breheny; Besitzerin: Catherine von Schoen). Die 11-jährige Schimmelstute platzierte sich 2020 und 2021 unter Cathal Daniels für Irland bei der WM der jungen Vielseitigkeitspferde, bevor sie dann 2022 noch einmal unter Esteban Benitez Valle in einer CCI2*-S an den Start ging und dann eine längere Turnierpause einlegte. Seit diesem Jahr sitzt nun der Nachwuchsreiter aus Schleswig-Holstein im Sattel der sportlichen Stute. Die Prüfung beendeten sie mit ihrem Dressurergebnis von -36,8 Punkten auf Platz 3.
Während Platz 4 in die Niederlande ging, konnte sich ein weiteres deutsches Nachwuchstalent den fünften Platz sichern. Isabelle Grom aus Berlin-Brandenburg platzierte sich mit der 10-jährigen Holsteinerstute Halma (Züchter: Harm Thormaehlen; Besitzer: Christielle & Isabelle Grom) und einem Endergebnis von -52,0 Punkten. Die beiden erzielten in der Dressur -32,6 Punkte, im Gelände kamen sie nur eine Sekunde oberhalb der erlaubten Bestzeit ins Ziel, mussten jedoch 15 Strafpunkte für eine Missed Flag hinnehmen. Im abschließenden Springen kam außerdem ein Abwurf hinzu. Für die 17-jährige Schülerin des Reitinternates in Neustadt-Dosse war es die bisher beste internationale Platzierung in der Vielseitigkeit.
Das deutsche Team, bestehend aus Iliane Hannalisa Hein mit Akeby’s Quemiro Silla, Jona Isabell Heine mit Chantilly, Clara Gretha Konopka mit Kissing Queen und Julia Maria Lentrodt mit Tullibards Nobody Knows, siegten unter der Leitung von Frank Ostholt in der Mannschaftswertung mit -146,4 Punkten vor dem Team aus Polen mit -1165,6 Punkten.
Endergebnis CCIOJ2*-L Teamwertung

CCIOP2*-L ohne deutsche Beteiligung
Da in der kommenden Woche die Deutschen Ponymeisterschaften im niedersächsischen Ströhen stattfinden, gingen in der internationalen Prüfung in Strzegom erwartungsgemäß keine deutschen Ponyreiter an den Start. Es siegte mit deutlichem Vorsprung von 25 Punkten die Belgierin Lenthel-Louise Desmedt mit dem 14-jährigen belgischen Ponywallach Picasso-Drum VH Juxschot (-35,4). Das einzige Team für die Mannschaftswertung stellten die Schweden.
Endergebnis CCIOP2*-L Teamwertung
CCI2*-S: Gelungene Le Lion-Vorbereitung für Candy und Ingrid Klimke
Auch Ingrid Klimke und ihre siebenjährige Hannoveranerstute Candy (Züchter: Henning Schulze; Besitzer: Reiterin & Andreas Lauber) haben die WM der jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion D’Angers in zwei Wochen fest im Blick. Mit einem Start-Ziel-Sieg in der CCI2*-S in Strzegom dürften sie nun positiv gestimmt in Richtung der kommenden Herausforderung blicken. An diesem Wochenende gewannen sie die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis von -25,7 Punkten. Mit Ero de Cantraie (Besitzer: Prof. Dr. Bernd Heicke) belegte ein prominentes Pferd den zweiten Platz in der CCI2*-S mit Julia Krajewski im Sattel. Der Deutsche Meister von 2023 musste den ersten Teil der Saison 2025 verletzungsbedingt aussetzen und zeigte sich nun in Langenhagen und Strzegom jeweils in der CCI2*-S Prüfung wieder in guter Verfassung. Das bis CCI4*-L erfolgreiche Duo erzielte in der Dressur -27,0 Punkte und beendete die Prüfung auch mit diesem Ergebnis. Mit -29,2 Minuspunkten beendete der Italiener Pietro Grandis mit der erst sechsjährigen Holsteinerstute Libelle J (Züchter: Michael Jäger; Besitzer: Züchter & Anita Jäger) die Prüfung auf dem dritten Rang. Für die Lexicon-Tochter war es der erste vollständige Start auf 2*-Niveau, im Juli konnte die Stute aufgrund einer Verletzung des Reiters beim ersten Start in einer CCI2*-S Prüfung nicht ins Gelände starten. In Strzegom erhielt das Duo für die Vorstellung in der Dressur -28,4 Punkte und musste lediglich 0,8 Zeitstrafpunkte aus dem Cross hinzufügen.
Ein neues vielversprechendes Pferd hat Christoph Wahler mit dem neunjährigen Selle Francais-Wallach Gainsbourg de Bedon (Besitzer: S.A.R.L. Jean Coelho) im Stall stehen. Der Schimmel war noch im Juli diesen Jahres unter dem Team-Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele in Paris, Stephane Landois, für Frankreich in der CCIO4*-S Prüfung beim CHIO Aachen am Start, wo das Duo Platz 26 belegte. Nun stellte der 31-jährige Leiter des Klosterhofs Medingen den Wallach erstmals auf dem Turnier vor und belegte gleich mit seinem Dressurergebnis von -29,4 Punkten den vierten Platz. Mit -33,3 Punkten rangierte Julia Krajewski mit der siebenjährigen Upsilon-Tochter Indian Tonic (Besitzer: Reiterin & Malte Plagmann) im Endresultat auf dem fünften Platz in der CCI2*-S Prüfung. Ursprünglich hatte Krajewski Indian Tonic auch für die WM der siebenjährigen Vielseitigkeitspferde genannt. Da sie jedoch mit Ajana bei den sechsjährigen Pferden und Indian Tonics Halbbruder Intouchable Tonic bei den siebenjährigen Pferden noch zwei weitere Eisen im Feuer hat, musste sie sich entscheiden. Bei der WM sind nämlich pro Veranstaltung und pro Reiter nur zwei Pferde zugelassen. Die Wahl fiel in diesem Jahr auf Ajana und Intouchable Tonic. In Strzegom erzielte die Selle Francais-Stute in der Dressur -31,3 Punkte. Hinzu kamen nur zwei Zeitstrafpunkte für fünf Sekunden Zeitüberschreitung im abschließenden Gelände.
Weitere platzierte deutsche Teilnehmer in der CCI2*-S: 7. Calvin Böckmann mit Bubine P (-34,2); 10. Brandon Schäfer-Gehrau mit Perseverance Diamant D’Elle de Revel ALR (-38,3); 12. Christoph Wahler mit Eleonora (-39,1); 14. Jérôme Robiné mit DSP Charlie Brown (-41,2); 15. Marie Schön mit San Franziska (-42,0).

CCI1*-Intro: Ben Leuwer und Perseverance Great Warrior d’Ive Z reiten zum Start-Ziel-Sieg
Zu einem Start-Ziel-Sieg reiten konnte Ben Leuwer mit dem 11-jährigen Perseverance Great Warrior d’Ive Z (Züchterin: Isabelle van Eeckhout; Besitzerin: Madeleine Brugman & Perseverance Estate) und ihrem Dressur- und Endergebnis von -27,8 Punkten. Der 11-jährige Wallach war bis dato in erster Linie im Springparcours bis 1,30 Meter erfolgreich. Seit diesem Sommer wird der Gemini CL xx-Sohn von Ben Leuwer international in der Vielseitigkeit vorgestellt. Perseverance Great Warrior d’Ive Z stammt aus der selben Zucht wie Julia Krajewskis Great Twist d’Ive Z mit dem die Olympiasiegerin in der vergangenen Saison bis zur Klasse CCI4*-S im Busch unterwegs war.