Im Nachgang der Deutschen Meisterschaften und der 5*-Prüfung in Luhmühlen hat buschreiter.de mit einigen erfolgreichen deutschen Reitern über ihr Wochenende in der Westergellerser Heide gesprochen. Im vierten und letzten Teil der Nachlese schaut Jerômé Robiné noch einmal auf seine CCI5*-L Premiere und auch gleichzeitig erste 5*-Platzierung mit Black Ice zurück und berichtet von seinen Einrücken.
,,Mein Plan für dieses Jahr war es eigentlich 4*-Prüfungen zu reiten, aber die Bundestrainer und Julia Krajewski sagten bei der Saisonbesprechung im Dezember, dass sie mir und dem Pferd auch eine 5*-Prüfung zutrauen würden und, dass das ein passender nächster Schritt wäre. Im 4* Bereich kennen wir uns ja bereits ganz gut aus, aber eine 5*-Prüfung wäre ein guter Step raus aus unserer Komfortzone. Da Luhmühlen ein bekanntes Pflaster ist, kam das dann auch ziemlich schnell ins Gespräch.“ Mit den Bundestrainern und Julia Krajewski wurde dann ein genauer Plan für die Saison mit dem ersten Höhepunkt Luhmühlen erstellt. Dabei wurde der Fokus insbesondere darauf gelegt, dass genug Galoppiereinheiten eingeplant wurden, und dass zwischen den einzelnen Vorbereitungsprüfungen ausreichend Erholungszeit liegt: ,,Der Plan ist voll und ganz aufgegangen! Es hat mir allerdings in der Vorbereitung auch sehr geholfen so viele Reiter in meinem Umfeld zu haben, die bereits einige Pferde bis zur 5* Prüfung gebracht haben.“
,,Als ich das Gelände zum ersten Mal gesehen habe, hatte ich direkt ein gutes Gefühl,“ resümiert Jerômé über seinen ersten Eindruck zum Geländekurs in Luhmühlen: ,,Man wurde nicht von den Aufgaben erschlagen und konnte zu jedem Komplex eine Idee entwickeln. Dennoch war der Kurs wirklich lang und es gab sehr viele verschiedene Aufgaben, die Reiter und Pferd in allen Minuten verteilt gestellt wurden. Für mich war von Anfang an klar, dass man sehr oft durchgehen muss und einen ganz genauen Plan haben muss, sodass man am Ende auch für 11 Minuten die Konzentration hochhalten kann.“
Für Jerômé war es außerdem eine besondere Erfahrung den ganzen Support und das Mitfiebern im Hintergrund zu erleben: ,,Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass die Zuschauer in Luhmühlen wirklich alle auf unserer Seite waren und ich glaube es war für das Publikum auch toll, dass drei junge Deutsche in der 5*-Prüfung an den Start gegangen sind, das war in den letzten Jahren ja oft eher anders und man hatte den Eindruck, dass das von den Zuschauern auch honoriert wurde!“
Im Vorfeld der Prüfung war es für ihn besonders schwierig abzuschätzen, wie anspruchsvoll der Geländeritt konditionell und mental werden würde: ,,Benny und ich waren beide sehr gut vorbereitet und dementsprechend ging es am Ende auch echt gut, allerdings habe ich mich beispielsweise auch bewusst dafür entschieden in Luhmühlen nur ein Pferd zu reiten, sodass ich auch auf die Starts mit Benny meine volle Konzentration lenken konnte. Gerade die 11 Minuten im Gelände voll fokussiert zu bleiben ist wirklich anspruchsvoll, deshalb bin ich den Kurs auch sehr sehr häufig abgegangen, was ich sonst so in der Form normalerweise nicht machen würde.“ Auch um für den langen Geländeritt am Samstag Mittag voll fokussiert zu sein, hat Jerômé sich bis zum Gelände eher abgekapselt und war nicht so viel auf dem Turniergelände zu sehen: ,,Nach dem Gelände war man dann doch deutlich erleichtert und dann habe ich auch ein paar Stunden mit einigen extra angereisten Freunden und der Familie verbracht.“ Den Geländeritt absolvierte er mit seinem irisch gezogenen Wallach Black Ice in 11:10 Minuten und somit lediglich 10 Sekunden überhalb der erlaubten Bestzeit. Vor dem abschließenden Springen lag das Paar mit -34,1 Punkten auf Platz 11.
Über das abschließende Springen am Sonntag resümiert Jerômé: ,,Ein Springen in der Form sind wir bisher noch nie geritten, aber dass der Parcours hoch und schwer gebaut sein würde hat man bereits im Vorfeld kommen sehen. Wir waren gut vorbereitet und er sprang auf dem Abreiteplatz sehr gut. Im Parcours selbst war er auch sehr aufmerksam und hat mitgekämpft. Leider hatten wir am Ende zwei kleine Patzer die es noch zu verbessern gilt, aber insgesamt war ich wirklich zufrieden, denn auf dem Level muss man sich auch erst einmal an das neue Niveau herantasten.“ Dass ihnen das ,,Herantasten“ an das neue Level mit Bravur gelungen ist, zeigt sich am Ende durch Platz 10 im Endergebnis und somit auch der ersten 5*-Platzierung zwischen zahlreichen Reitern aus der Weltspitze.
Angesprochen auf den weiteren Verlauf der laufenden Saison verrät Jerômé: ,,Unser Ziel sind die Europameisterschaften Mitte August in Frankreich. Wenn das klappt, wäre das natürlich schön, aber wenn es nicht klappt, dann werde ich mir einen neuen Saisonplan Richtung Ende der Saison machen und schauen, was für Highlights es da noch gibt die wir angehen könnten, aber jetzt steht erst einmal Wiese und ausreiten ganz oben auf dem Plan!“
Die Buschreiter-Redaktion bedankt sich bei Jerômé für die interessanten Einblicke in sein Wochenende in Luhmühlen und wir sind gespannt was die laufende Saison noch für die Beiden bereithält!