in ,

Interview mit Anna-Katharina Vogel

Vor ein paar Wochen noch wurde der Beginn der Olympischen Saison mit Spannung erwartet. Nun sind die Turniere schon über die gesamte Saison hinweg abgesagt worden. Wir haben uns mal bei den Vielseitigkeitsreitern umgehört, was sie aus der Situation machen.

Heute: Anna Vogel

Anna- Katharina Vogel – DSP Quintana P / Luhmühlen 2019 / Bild: Kerstin Hoffmann www.eventing-art.com

buschreiter: Anna, dein letzter großer öffentlicher Auftritt waren die Europameisterschaften in Luhmühlen. Dieses Jahr sollte es mit deinem Top-Pferd DSP Quintana P weitergehen- nun steht erst einmal alles still. Wie ist die derzeitige Situation für dich?

„Ja das stimmt, Luhmühlen ist ja leider schon ein Weilchen her. Wir waren top vorbereitet, nach den zwei Vorbereitungslehrgängen in Warendorf stand ich mit meinen vier Pferden in den Startlöchern und plötzlich stand dann alles still. Ehrlich gesagt war ich erstmal etwas überfordert mit der Situation, weil ja keiner so richtig weiß, wie und wann es weitergeht. Diese Ungewissheit war für mich sehr schwierig. Ich habe meine Pferde am Reitverein stehen, an dem ich auch sehr zufrieden bin und gut unterstützt werde. Aber ich habe leider nicht die Möglichkeiten, um alle Pferde jetzt top weiter zu trainieren. Ich kann mich an sich sehr glücklich schätzen, arbeiten kann ich zum Glück noch ganz normal und darf mich auch selbst um alle meine Pferde kümmern, das hat der Verein ganz toll geregelt. Für mich war es erst ein Schock. Als das erste Turnier abgesagt wurde, dachte ich noch okay.. Aber als dann nach und nach klar wurde, dass der ganze Saisonplan komplett über den Haufen geworfen wirft, da musste ich doch erstmal tief durchatmen und mich etwas neu sortieren.“

 

buschreiter: Die Saison stand schon in den Startlöchern als nach und nach alle Turnier abgesagt werden mussten. Wie trainierst du deine Pferde momentan?

„Ja, ein richtiges Training ist schwierig. Zunächst stand die Zeit gefühlt erstmal still. Aber nun wird es ja immer besser. Ich gebe zuhause mein Bestes, um alle Pferde bei Laune und fit zu halten, und sie vielseitig und abwechslungsreich im Rahmen der Möglichkeiten zu arbeiten. Wir hatten die letzten Wochen auch noch recht schlechtes Wetter, was ein wirkliches Training nochmals erschwerte. Hier und da an der Losgelassenheit arbeiten und ein paar Lektionen verbessern und mal ausreiten standen auf dem Programm. Aber nun geht es jetzt langsam wieder zum normalen Training über.“

 

buschreiter: Konntest du dir schon neue Ziele stecken?

„Weil ja noch keiner so richtig weiß, wie sich das alles entwickelt, habe ich momentan auch noch gar keine Ziele. Das Wichtigste ist, gesund zu bleiben. Die Pferde sind alle fit und motiviert, wir hoffen einfach auf eine -wenn auch kurze- Saison.“

 

buschreiter: Es ist für alle keine leichte Zeit. Kannst du dennoch für dich etwas Positives an der turnierfreien und entspannteren Zeit sehen?

„Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Zeit für mich. Auf der Arbeit kann ich gerade viele Urlaubstage und Überstunden ansparen, die ich gerade nicht für die Turniere verbrauchen muss. Momentan komme ich mal runter, gefühlt wird alles zu einem normalen Alltag. Es ist schon schön, mal nicht immer das Allerbeste geben und rausholen zu müssen. Auch mit den Pferden genieße ich die entspannte Zeit, einfach mal ausreiten und nur Spaß haben, ohne unter Druck zu stehen. Aber.. ich freue mich auch schon sehr auf die Zeit, wenn die Turniere wieder losgehen- denn das macht auch viel Spaß!“

Interview mit Julia Mestern

Trainingstag in Süsel