Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bei den HKM Bundeschampionaten wieder besonders faires, pferdegerechtes Reiten mit dem Tierschutzpreis belohnt. Diesen Sonderehrenpreis erhalten Reiter und Reiterinnen für den herausragend pferdefreundlichen Umgang sowie die besonders pferdegerechte Prüfungsvorbereitung der Pferde während der Veranstaltung. Der Preis wird seit 2014 im Rahmen der Finalprüfungen vergeben. Folgende Reiter und Reiterinnen wurden ausgezeichnet:
- Michele Schulmerig, dreijährige Reitponys Stuten/Wallache
- Jessica Lynn Thomas, dreijährige Reitpferde Stuten/Wallache
- Sabrina Stocks, vierjährige Reitponys Stuten/Wallache
- Tessa Frank, vierjährige Reitpferde Stuten/Wallache
- Bianca Nowag-Aulenbrock, dreijährige Reitponys Hengste
- Jaqueline Schurf, vierjährige Reitponys Hengste
- Stefanie Ahlert, dreijährige Reitpferde Hengste
- Melanie Geßmann, vierjährige Reitpferde Hengste
- Carolina Miesner, fünfjährige Dressurponys
- Catja Thomsen und Henriette Hachmeister, fünfjährige Dressurpferde
- Clara Paschertz, sechsjährige Dressurponys
- Julia Brunkhorst, sechsjährige Dressurpferde
- Leonie Richter, siebenjährige Dressurpferde
- Rabea Tempel, fünfjährige Springponys
- Marie Ligges, fünfjährige Springpferde
- Madita Bruhn, sechsjährige Springponys
- Carolin Zell, sechsjährige Springpferde
- Christina Gierlich, siebenjährige Springpferde
- Sabine Deparade, Vielseitigkeitsponys
- Nadine Marzahl, fünfjährige Vielseitigkeitspferde
- Sophie Leube, sechsjährige Vielseitigkeitspferde
Mit dem Preis soll zum einen der Fokus auf die besonders positiven Beispiele auf den Vorbereitungsplätzen gerichtet werden. Zum anderen soll für einen stets pferdegerechten Umgang mit Pferden in Freizeit und Sport geworben werden. Überreicht wurden die Preise an allen Tagen durch Vertreter des BMEL – unter anderem auch von Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick.
Schon seit dem ersten Veranstaltungstag hatten Richter und Stewards ihre Eindrücke von den Vorbereitungsplätzen notiert. Ab Samstag waren dann die jeweiligen Jurys, unter anderem zusammengesetzt aus Vertretern von Xenophon e.V., der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. (TVT), dem jeweiligen Richter oder Steward des Vorbereitungsplatzes und einem FN/DOKR-Offiziellen, auf den verschiedenen Plätzen unterwegs, um das Geschehen zu beobachten. Bewertungskriterien waren der Umgang des Reiters mit dem Pferd – auch in kritischen Situationen –, die Vorbereitung des Pferdes gemäß „FN-Kriterienkatalog Vorbereitungsplatz“, die An- und Verwendung von Ausrüstung auf dem Vorbereitungsplatz sowie das Verhalten des Reiters bei Pferdekontrollen.
Jury-Mitglied und Tierschutzbeauftragte im FN-Präsidium Christiane Müller zog ein positives Fazit: „Die Arbeit auf dem Vorbereitungsplatz der Reitpferde und Reitponys gestaltete sich in diesem Jahr an den Finaltagen insgesamt sehr harmonisch. Situationen, in denen der Steward wegen unangemessener Art des Reitens hätte eingreifen müssen, gab es nicht und überwiegend zeigten sich die Pferde und Ponys sehr zufrieden und meist gelassen. Lediglich die Wahl des Grundtempos im Trabe schien bei einigen wenigen Pferden und Ponys etwas übereilt gewählt. Hier hätte man sich stellenweise ein ruhigeres Tempo gewünscht, um den Pferden/Ponys gerade in der Vorbereitungsphase zu einem geregelteren Bewegungsablauf verhelfen zu können. Hier könnte in Zukunft noch mehr Wert drauf gelegt werden, wenngleich es auch einige positive Beispiele zu diesem Aspekt gegeben hat. Dennoch waren durchweg die Intensität und der Umfang der Vorbereitungszeit und die Gestaltung der jeweiligen Inhalte von Reitern und deren Trainern angemessen und pferdegerecht gewählt. Es hat auch Stimmen gegeben, die bestätigten, dass der der Tierschutzpreis über die Jahre zu größerer Akzeptanz gekommen ist und unter den Reitern und Trainern mehr wahrgenommen und entsprechend wertgeschätzt wird. Dieser harmonische Gesamteindruck wurde abgerundet durch kollegiales Miteinander, gute Stimmung zwischen Reitern und Offiziellen und einen respektvollen Umgang mit allen Pferden und Ponys.“
Auch Jury-Mitglied Martin Plewa äußerte sich positiv: „Zum ersten Mal habe ich bei der Vergabe des Tierschutzpreises beim HKM Bundeschampionat mitwirken dürfen, und zwar in der Jury bei den Championaten bei den Vielseitigkeitspferden. Hier haben wir ganz hervorragendes und zum Teil beispielgebendes Reiten gesehen, sowohl auf dem Vorbereitungsplatz als auch in den Prüfungen. Insofern war es nicht leicht, aus der Vielzahl der positiven Beispiele für pferdegerechten Umgang vor allem in den Vorbereitungsphasen jeweils einen Preisträger zu bestimmen. Fast immer konnten wir feststellen, dass sehr sachgemäß und systematisch, aber auch individuell auf das jeweilige Pferd eingehend abgeritten wurde. Kein Pferd wurde unnötig beansprucht, zumeist wurden sinnvoll Pausen eingelegt. Viele Reiter, aber insbesondere die Preisträgerinnen, haben sich durch besonders feines und gefühlvolles Reiten ausgezeichnet und sich damit im Sinne des Tierschutzpreises vorbildlich und beispielgebend verhalten. Alle ausgezeichneten Reiterinnen haben sich über die Ehrung sehr gefreut. Auch die anwesende Repräsentantin des BMEL war sehr angetan von den schönen Bildern zufriedener und leistungsbereiter Pferde auf dem Geländeplatz.“
Die Gewinner nehmen den BMEL-Tierschutzpreis 2022 stellvertretend für die vielen Reiter, Pfleger, Besitzer und Züchter entgegen, die Tag für Tag vorbildlich und pferdefreundlich mit dem Partner Pferd umgehen.
Text: fn-press