Wie bereits die Goldene Schärpe der Ponys, fand ihn diesem Jahr auch die Goldene Schärpe der Pferde auf dem weitläufigen Gelände des Gut Hohen Luckow in Mecklenburg-Vorpommern statt. Turnierleiterin Mandy Klan und ihr Team vom Parketiner Reiterverein Am Hütter Wohld organisierten eine tolle Veranstaltung mit viel Liebe zum Detail welche den Teilnehmenden und den Zuschauerinnen und Zuschauern noch lange in positiver Erinnerung bleiben dürfte. Sportlich waren, wie schon bei den Ponys, die Westfalen besonders erfolgreich. Sie siegten sowohl in der Mannschafts- als auch in einer Abteilung der Einzelwertung. In der anderen Abteilung ging der Einzelsieg nach Hannover.
Am Ende der fünf Disziplinen lagen die ersten beiden Mannschaften gerade einmal drei Punkte auseinander. Es siegte Westfalen II mit einem Endpunktestand von 379,2 Punkten vor den Konkurrenten aus dem gleichen Landesverband, dem Team Westfalen III. Im Siegerteam ritten Jakob Suttorp mit dem von der Familie gezogenen Frizzantino, Lina Vinke mit der 13-jährigen Holsteiner Stute Curly Sue, Sophie Korte mit der ebenfalls aus der Familienzucht stammenden siebenjährigen Cassiopeia, Lyn Göcke mit dem siebenjährigen Westfalen Captain Jack und Sissi Sprenger mit dem bis CCI3*-S erfahrenen Berlusconi. Das spätere Siegerteam glänzte in der Theorieprüfung mit einer 10,0 und auch im Vormustern konnten drei der Mannschaftsreiter die Höchstnote von 10,0 verbuchen. Mit gleichmäßig guten Ergebnissen in den drei weiteren Disziplinen war dem Team unter der Leitung von Jutta Briel und Klemens Nachtigall der Mannschaftssieg am Ende nicht mehr zu nehmen.
Die Silbermedaille holte sich das Team Westfalen III mit 376,2 Punkten. Hie ritten Frieda Schulze-Zurmussen mit der Vollblutstute Idea xx 3 aus der Zucht des Gestüts Gut Warendorf, Malin Bertels mit dem Trakehner Highlight of my Heart, Philippa Helene Wälter mit der erst sechsjährigen Westfalenstute Zweet Dream, Mia Pauline Bolte mit der vormals unter Sara und Frank Ostholt erfolgreichen Cracks Hera und Carla Lindner mit dem 10-jährigen Westfalen Dibavero. Das Team erzielte in allen Teilprüfungen gute Ergebnisse, am Ende machte die Differenz zu den Siegern tatsächlich die etwas niedrigere Theorienote von ,,nur“ 9,0 aus. Bronze holte sich die dritte Mannschaft des Teams aus Hannover unter der Leitung von Christin Tidow mit Einzelsiegerin Lara Malou Vogelsang mit dem bis S-Dressur platzierten Don Werner, Helene Verena Langer mit der 17-jährigen Hannoveranerstute Suzi 4, Constanze-Sophie Manzke mit dem Visconsin xx-Sohn Dark Diamond 102, Lina Schlett mit dem unter Carolin Thenhausen bis CCI3*-S erfolgreichen Iisidor KSt und Luise Manzke mit der 10-jährigen Casallco-Tochter Cascais 5.
Die insgesamt 97 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gingen in 18 Teams an den Start. Die Einzelwertungen wurden in zwei Abteilungen gewertet. In der ersten Abteilung siegte Lara Malou Vogelsang aus Hannover vom RC Hagen mit dem bereits 18-jährigen Hannoveraner Don Werner. Bereits in der Dressur erzielte die Nachwuchsreiterin mit 8,7 die zweitbeste Note in der Abteilung, im Gelände kam eine glatte 9,0 hinzu und im Springen erhielt sie ebenfalls mit einer 9,0 die beste Note des Starterfeldes. Mit 134,8 Punkten bedeutete dies am Ende den deutlichen Sieg vor Sophia Korte vom Team Westfalen II mit Cassiopeia. Die Reiterin vom ZRFV Lienen erhielt im Gelände die Tageshöchstnote von 9,2. Ihre Gesamtpunktzahl betrug 128,4 Punkte. Der dritte Platz in der ersten Abteilung blieb beim Landesverband in Mecklenburg-Vorpommern. Hier platzierte sich Ira Rathsack vom gastgebenden Parkentiner RV Am Hütter Wohld mit Wellenstein. Sie ritt den bereits 23-jährigen Mecklenburger, der vormals unter der Turnierleiterin Mandy Klan bereits internationale Erfolge bis CCI2*-S (damals CIC1*) feiern konnte. Im Parcours erhielt die Nachwuchsreiterin mit 8,8 die zweithöchste Note im Starterfeld.
In der zweiten Abteilung ging der Sieg an Frieda Schulze Zurmussen mit der siebenjährigen Vollblutstute Idea xx. Die Stute wurde bis Anfang des Jahres von Linn Zepke auf Turnieren vorgestellt. Nachdem diese jedoch aufgrund ihres Studiums reiterlich etwas kürzer treten musste, wurde eine neue Reiterin für die schicke braune Stute gesucht. Auf Anhieb stimmte die Chemie zwischen der Reiterin vom RFV Warendorf und so konnte sich Frieda nach dem Mannschaftssieg bei der Goldenen Schärpe der Ponyreiter 14 Tage zuvor mit hohen Noten in allen drei Teilprüfungen und 128,6 Punkten bei den Pferden den Sieg in der Einzelwertung sichern. Auch der zweite Platz blieb in Westfalen: Hier platzierte sich Teamkollegin Malin Bertels vom RV Velen mit Highlight of my Heart. Das Duo konnte insbesondere im Viereck glänzen: Die 15-jährige sicherte sich mit 8,3 die zweitbeste Note im Starterfeld und erzielte im Gesamtergebnis 126,0 Punkte. Der dritte Platz der zweiten Abteilung ging an eine junge Reiterin vom Landesverband Weser-Ems: Martje Drewenz und Tullibards It Takes Time platzierten mit 125,3 Punkten auf Rang 3. Nach dem mit 8,9 bewerteten Gelände lag das Duo vom RV Leer-Bingum vor dem abschließenden Springen sogar in Führung. Hier fehlten dann jedoch mit einer Note von 7,2 ein paar Pünktchen, um die Pole-Position halten zu können.
Vielseitigkeitsreiter Philipp Wessling war in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal als Richter mit dabei und zog ein sehr positives Fazit zur Veranstaltung: ,,Ich habe mich in diesem Jahr wieder richtig auf das Wochenende gefreut, weil es einfach eine tolle Veranstaltung für den Nachwuchs ist. Das Niveau der Reiterinnen und Reiter auf der Veranstaltung ist schon richtig gut und zwischendurch vergisst man schon schnell mal, dass die Prüfung auf E-Niveau geritten wird, weil die Kinder zum größten Teil schon so gut reiten. Da muss man sich als Richter immer wieder dran erinnern, dass wir eigentlich noch auf dem Einsteiger Niveau sind und dafür schon richtig erstklassige Leistungen gezeigt werden. Die Veranstaltung wurde von Mandy Klan und ihrem großen Helfer-Team super organisiert. Der Verein ist top aufgestellt, sodass alles reibungslos und ohne Verzögerungen ablaufen konnte. Das Gelände um das Gutshaus ist traumhaft schön und für die Jugendlichen eine tolle Chance auf dem Niveau schon vor so einer Kulisse zu reiten. Was ich auch noch gerne positiv hervorheben würde ist, dass die Landestrainer die Kinder extrem gut vorbereiten. Die Kinder sind alle auf den Punkt fertig abgeritten, das läuft super professionell ab und da muss man wirklich vor den Landestrainern den Hut ziehen die einen hervorragenden Job machen.“
Auch den Wert der Prüfung für die Nachwuchsreiter schätzt der 31-jährige Pferdewirt für die Reitstars von morgen als sehr hoch ein: ,,Ich finde es sehr wertvoll, dass die Kinder in dem Alter schon einmal Erfahrungen mit einem ersten Übernachtungsturnier sammeln und auch durch Programmpunkte wie z.B. den Länderabend den Zusammenhalt unter den Vielseitigkeitsreitern erfahren. Das motiviert die Kinder natürlich auch extrem. Die Kinder haben auch alle einen Steckbrief ausgefüllt, was ihre Interessen und Ziele sind und man muss sagen, dass die meisten von ihnen sehr coole und auch hohe Ziele genannt haben. Viele wollten das Hamburger Derby oder auch internationale Vielseitigkeiten bis 4*-Niveau reiten. Also aus den Reihen wird es bestimmt mal den einen oder anderen Reiter geben, der es dann bis ganz nach oben schafft.“
Als Randnotiz: Am Wochenende konnte Julia Krajewski in Luhmühlen den DM Titel erreiten, sie ritt 1999 zusammen mit Sandra Auffarth und ihren Ponies Cyrano und Faryno für das Team Weser Ems auf der Goldenen Schärpe in Ermenrod zur Bronzemedaille. Wir dürfen also gespannt sein welche Nachwuchsreiterinnen und -reiter in den nächsten Jahren ihren Weg in den Leistungssport finden werden!
Endergebnis Einzelwertung Abteilung 2
Endergebnis Einzelwertung Abteilung 1
Vielen Dank für die Fotos an Ute Goedecke Fotografie Hier geht’s zum Shop