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EM Segersjö: Deutscher Vielseitigkeitsnachwuchs weiter auf Goldkurs

Die deutschen Nachwuchs-Vielseitigkeitsreiter liegen weiter auf Erfolgskurs. Mit jeweils drei fehlerfreien Runden im Gelände konnten sowohl das U18- als auch das U21-Team ihre Spitzenposition im Ranking behaupten. Und auch in der Einzelwertung liegen mit Anna Lena Schaaf mit Fairytale und Viktoria Weyers mit Lariostea H deutsche Paare an der Spitze.

Als erster deutscher Starter machte der Deutsche Meister vor, wie es geht: Auf den Punkt kam Nane Nikolaus Dehn (Schwesing) mit Zilia D ins Ziel. „Nane hat einen super Job gemacht, er ist alles so geritten, wie wir es besprochen haben. Das war eine super sichere Runde“ sagte Olympiasiegerin Julia Krajewski, die als Bundestrainerin die U18-Junioren betreut. Eine fehlerfreie und flotte Runde drehte auch Viktoria Weyers (Rhede) mit Lariostea H, ebenso wie die dritte Teamreiterin Kaya Thomsen (Lindewitt) mit Da bin C. „Kaya hat damit das Teamergebnis ganz souverän abgesichert. Das war leider auch wichtig, da Sophia Rössel sich an der sehr anspruchsvollen Kombination 11ab nicht schnell genug mit ihrem Exclusive einigen konnte. Sie hat das dann noch gut nach Hause gebracht, aber es war natürlich schade, da die beiden sonst sehr sicher im Gelände sind“, sagte Julia Krajewski. Die Verweigerung an ersten von zwei schmalen Heckensprüngen kostete die deutsche Schlussreiterin, die aus Mayen kommt und am Bundesstützpunkt in Warendorf trainiert, 20 Strafpunkte und kostbare Zeit. „Trotzdem war das insgesamt eine tolle Teamleistung. Alle haben eine guten Job gemacht und ich hoffe natürlich, dass wir das morgen im Springen so nach Hause bringen können“, so die Bundestrainerin.

Dank der guten Dressur und der ebensolchen Geländeleistung führt das deutsche U18-Team vor dem Springen mit nur 77,4 Minuspunkten vor Spanien mit 101,1 Minuspunkten und Italien (104,9).

Ähnlich gut sieht es in der Einzelwertung aus. Dank ihrer Nullrunden führt Viktoria Weyers mit 22,2 Minuspunkten vor ihrem Teamkollegen Nane Nikolaus Dehn (25,2) und der deutschen Einzelreiterin Nicola Massmann (Bad Homburg) mit Painters Igor. Auch diese ließ wie ihre Mitstreiter trotz des beständigen Regenwetters im Gelände nichts anbrennen und rangiert mit ihrem Dressurergebnis von 29,2 Minuspunkten auf Platz zwei. Kaya Thomsen konnte fünf Plätze gutmachen und rangiert nun mit 30,0 Minuspunkten auf Platz fünf. Der zweite deutsche Einzelreiter, der erst 14-jährige Matti Garlichs aus Eckernförde, rangiert nach dem Gelände mit 37,3 Minuspunkten auf Platz 21. „Matti ist der jüngste und unerfahrenste unter unseren Reitern und hat sich hier und da noch etwas Zeit gelassen. Er hat hier eine stilistisch gute Runde gezeigt und viel Erfahrung gesammelt für die nächsten Jahre“, so die Bundestrainerin.

Doppelführung auch bei den Jungen Reitern
Die Junioren machten es vor, die Jungen Reiter folgten. Auch sie bleiben mit dem Team nach dem Gelände in Führung – sowohl in der Team- als auch der Einzelwertung. Auch bei den U21-Reiter kamen drei Paare ohne Hindernisfehler ins Ziel, lediglich Libussa Lübbeke, die mit Darcy F den „Pathfinder“ der Prüfung machte, musste zwei Verweigerungen in Kauf nehmen. Sie erwischte es gleich zu Beginn am Wasser (Hindernis 5a) und später am „Bootshaus“, das Reiter und Pferd durchreiten mussten – eine durchaus ungewöhnliche Aufgabe in einer Geländestrecke. Lübbeke ließ ihr Pferd einmal durch den „Hintereingang“ schauen, ritt dann erneut von vorne an und kam von da an ohne Probleme ins Ziel. „Wir hatten das Hindernis vorher auf einem Werbevideo gesehen, aber da sprangen sie nur aus dem Haus heraus“, sagte Frank Ostholt. „Libussa hat das gut gelöst und hat bis zum Ende gekämpft“, lobte U21-Bundestrainer Frank Ostholt. Mit den Ergebnissen rangiert die deutsche U21-Mannschaft auf Platz eins vor dem Springen mit 81,4 Punkten vor Frankreich (89,5) und Irland (107,1).

Gut sieht es für die deutschen Reiter*innen auch in der Einzelwertung aus. Zwar musste Anna Lena Schaaf (Voerde/Warendorf) mit Fairytale 1,6 Strafpunkte in Kauf nehmen, aber mit 23,1 Minuspunkten ihre Spitzenposition behaupten. Mehr noch, sie konnte ihren Vorsprung sogar ausbauen, denn ihre engste Verfolgerin, Anouk Canteloup aus Frankreich mit Daniel del Impermeable, brauchte ebenfalls mehr Zeit als erlaubt, blieb aber mit 27,8 Minuspunkten auf Platz zwei. „Das war eine phänomenale Runde zum Schluss“, sagte Frank Ostholt über die Schlussreiterin des deutschen Teams. Mit einer schnellen und sicheren Nullrunde konnte sich Alina Dibowski (Döhle) mit Barbados deutlich im Ranking verbessern. Sie rückte mit 29,0 Minuspunkten auf Platz drei vor. Einen Platz dahinter folgt Greta Busacker (Münster) mit Scrabble OLD (-29,3) auf Platz vier. „Beide sind hier richtig nervenstark geritten, gerade auch Greta, die im letzten Jahr ja noch Juniorin war und hier als zweite Teamreiterin an den Start ging“, so Ostholt.

Ebenfalls Plätze gutmachen konnte U21-Einzelreiterin Paula Reinstorf (Neustadt). Sie und ihre kleine Stute Ilara W flogen förmlich über den Kurs und waren eines von insgesamt nur fünf Paaren, denen eine Nullrunde innerhalb der erlaubten Zeit gelang. Mit ihrem Dressurergebnis von 33,0 Minuspunkten rangiert sie nun auf Platz zehn. Ohne Hindernisfehler, jedoch mit elf Strafpunkten für ausgelösten MIM-Clip, kam Ben Philipp Knaak (Norderstedt) mit Let’s Go ins Ziel. Er nimmt damit 48,4 Minuspunkte mit ins abschließende Springen (Platz 18). Hb

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Text: fn-press

NDR: 21 Jahre deutsche Vielseitigkeit- geprägt und begleitet von Bundestrainer Hans Melzer

EM Segersjö: Vier Mal Gold für deutschen Vielseitigkeitsnachwuchs