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Einzigartige Veranstaltung vereint Spitzen-Vielseitigkeitsreiten und Rennsport

Am 25. November 2023 erlebte die Reitsportwelt eine Premiere der besonderen Art: eine Cross-Over Veranstaltung, die Vielseitigkeitsreiten und Pferderennsport in einer noch nie dagewesenen Form zusammenführte. Organisiert von der Initiative zur Förderung von Vollblut im Reitsport (www.Vollblut-Zukunft.de), zog dieses Ereignis Spitzensportler beider Sparten an.

Die Veranstaltung fand in Gütersloh beim renommierten Rennstall Wöhler statt. Hier hatten die Teilnehmer, eine Auswahl der besten Vielseitigkeitsreiter Deutschlands, darunter Anna Lena Schaaf, Felix Etzel, Brandon Schäfer-Gehrau, Calvin Böckmann, Linn Zepke, Libussa Lübecke und Jérôme Robiné, die einmalige Gelegenheit, Einblicke in das Training von Vollblutpferden zu erhalten. Diese jungen Reiter, bekannt für ihre Erfolge in verschiedenen Meisterschaften, stellten sich der Herausforderung, auf der Trainingsbahn des Rennstalls zu galoppieren.

Der Tag begann früh und mit großer Begeisterung. Unter der Anleitung von Martin Plewa und Ferdinand Leve, zwei der Top-Kommentatoren im Pferdesport, erlebten die Teilnehmer einen intensiven Austausch zwischen den Disziplinen.

Herr Wöhler zeigte sich beeindruckt von dem Interesse und dem Mut, mit dem die jungen Talente angereist waren und sich schnell an die neuen Herausforderungen anpassten. Einige zeigten sogar das Potenzial, als Trainingsreiter im Rennsport zu arbeiten.

 

Ablauf der Veranstaltung

Der Ablauf war eng getaktet aus Rücksicht auf die vollen Terminkalender aller Beteiligten. Die Veranstaltung begann früh am Morgen mit der Abfahrt der Teilnehmer um 7:30 Uhr vom DOKR in Warendorf.

Kurz nach ihrer Ankunft am Rennstall Wöhler, begann das Programm unter der Leitung von Frau Wöhler, die die Teilnehmer zum Anschauungslot begleitete. Dieser Teil des Tages bot den Teilnehmern die Möglichkeit, die Abläufe und das Training der Vollblüter aus nächster Nähe zu beobachten und zu verstehen. So dicht an der Bahn zu stehen und die Geschwindigkeit hautnah mitzuerleben, beeindruckte alle Reiter.

Um 9:00 Uhr fand eine Besprechung zur Lot-Einteilung für das folgende Lot unter der Leitung von Herrn Wöhler statt. Hier wurden die Mitglieder des Teams Evening-Galopp für die praktischen Teile des Tages zu ihren passenden Vollblut-Pferden eingeteilt. Die Order des Trainers war, beim Späteren Galoppieren auf der Rennbahn paarweise mit jeweils einem Arbeitsreiter aus dem Rennstall Wöhler die Canterarbeit aufzunehmen.

Dann begann die Vorbereitung der Pferde. Erstaunt zeigten sich die Reiter von dem Arbeitssattel, der sich von ihrem Equipment von zu Hause deutlich unterschied. Selbst das Aufsitzen der Reiter (hochwerfen bei angewinkelten Beinen) stellte den einen oder anderen Reiter vor kleinere Herausforderungen. Es folgte Schritt und Trab im überdachten Oval zum Aufwärmen der Pferde und zur gegenseitigen Gewöhnung. Die Reiter zeigten sich beeindruckt von der Ruhe und Souveränität der Pferde bei einer solch großen Anzahl von Pferden (16).

Anschließend bereiteten sich die Teilnehmer auf das eigentliche Highlight des Tages vor: das Reiten auf der Trainings-Rennbahn. Danach hatten die Teilnehmer die Aufgabe, auf der Rennbahn zu Cantern und dabei zu einem ruhigem Arbeitscanter auszuholen. Das Abspringen der Pferde war für alle völlig ungewohnt. Schnell fanden sie an der Seite der erfahrenen Arbeitsreiter zu einem guten Rhythmus. Die höhere Geschwindigkeit als in einer Vielseitigkeits-Geländeprüfung war für alle Teilnehmer eine völlig neue Erfahrung und führte zu sichtbar beeindruckten Kommentaren.

Schon beim Verlassen der Trainingsbahn, dem anschließenden Trockenreiten und dem Nachversorgen der Pferde, fand ein reger Austausch zu diesem Geschwindigkeitserlebnis statt. Die Tiefe des Sandbodens beeindruckte, die Arbeitseinstellung der Pferde und die große Ruhe bei so vielen gleichzeitig in der Arbeit. Es fand eine Nachbesprechung der Trainingseinheit statt. Hier hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zum Thema Konditionstraining, dem Aufbau von jungen Pferden, der täglichen Routinen und der Vorbereitung auf Rennen zu stellen und ihre Eindrücke zu teilen. Besonders verblüfft zeigten sich alle, als Herr Wöhler noch einmal die jungen Pferde vorstellte, die im Alter von zwei, fast drei, Jahren ihre tägliche so routiniert absolviert haben.

Die Veranstaltung endete mit einer sehr netten Einladung von Frau Wöhler zu Bratwurst und Brötchen, gefolgt von der Rückfahrt zum DOKR.

 

Auswertung der Aussagen

Diese Veranstaltung bot nicht nur eine Plattform für das Lernen und den Austausch zwischen den Disziplinen, sondern war auch eine Gelegenheit für die Reiter, ihre Fähigkeiten in einem neuen Umfeld zu testen und zu erweitern. Es wurde viel gelacht, gelernt und neue Kontakte geschlossen. Die positive Resonanz aller Beteiligten ließ keinen Zweifel daran, dass eine Wiederholung dieses Formats sehr erwünscht ist.

Ein Kommentar lautete:

„Es war ein Klasse Event, unglaublich beeindruckend für alle Reiter und Beteiligten. Die Vielseitigkeitsreiter haben „Vollblut geleckt“ und würden gerne wiederkommen dürfen!“

 

Alles drehte sich bei der Nachbesprechung um das Thema Geschwindigkeit.

„Unwahrscheinlich, einfach noch ein, zwei Gänge mehr! Unglaublich! Einfach anders schnell“ Jerome Robiné

„Das ist echt eine andere Liga, die fliegen echt ab!“ Libussa Lübbecke

„Die wissen genau was zu tun ist, sehen den Track und die haben so viel Spaß dabei!“ Gut zu regulieren? „die Pferde unglaublich gut hören, man hat nie das Gefühl, dass man sie nicht zu 100% unter Kontrolle hat und das ist für mich umso schöner, wenn man merkt, die Pferde geben gerade Höchstleistungen und sie dabei auch noch Spaß haben.“ Calvin Böckmann

„ganz anderes System, es hat total viel Spaß gemacht dabei zu sein und selber auch reiten zu dürfen. Mega cool! Auch bei mir war die Erwartungshaltung, dass der Trainingsgalopp dann doch nicht so schnell ist wie jetzt am Ende. Umso cooler, dass wir heute so schnell galoppieren durften. Hat richtig Spaß gemacht!“ Warum dabei? „Man will was Neues erleben, man will auch alles mitnehmen im Sport mit den Pferden und deswegen fand ich es mega krass und auch cool, diese Geschwindigkeit das macht unseren Sport ja auch so aus, mit den Pferden Partner sein, eine Partnerschaft zu bilden und das ist ja hier auch nichts anderes, es braucht Vertrauen und das konnten wir auch hier erleben.“ Brandon

 

Dies bot den Vielseitigkeitsreitern die einzigartige Gelegenheit, direkt in das Herz des Rennsports einzutauchen und hat dem Rennsport die Gelegenheit gegeben, wertvolle Eindrücke in das Training dieser jungen Spitzensportler zu ermöglichen. Solche Veranstaltungen haben dem Sport schon in der Vergangenheit einen großen Gefallen getan, weil Besucher erst dann voll anerkennen können, welche unglaubliche Leistung diese Pferde im Rennsport erbringen und wie hoch professionell ihr Training abläuft.

Die Initiative zur Förderung von Vollblut im Reitsport hat mit dieser Veranstaltung also ein neues Kapitel eröffnet und Brücken zwischen den Disziplinen geschlagen. Es hat sich mit diesem Experiment eindrucksvoll gezeigt, wie der Austausch zwischen verschiedenen Reitsportdisziplinen zu neuen Perspektiven, Lernmöglichkeiten und gegenseitiger Inspiration führen kann.

Mit der St. Georg war eine führende Reitsportpublikation vor Ort, um über dieses außergewöhnliche Ereignis zu berichten. Weitere Details und Anekdoten der Veranstaltung werden in der kommenden Ausgabe erwartet.

Berichterstattung Iris Wenzel

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