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Deutscher Vielseitigkeitsnachwuchs vom Gestüt Kollmoor

Martin Prignitz, der Betreiber des Gestüts Kollmoor hat sich voll und ganz der Zucht von Vielseitigkeitspferden verschrieben. Derzeit besonders erfolgreich zeigen sich seine Stuten Ceda unter Merel Blom (Platz 12 und 18 bei den Weltmeisterschaften der 6- bzw. 7-jährigen VS-Pferde in Le Lion d’Angers 2016/2017, bis CCI4*-L hochplatziert für die Niederlande) und Vollschwester Heda unter Sophie Leube, die jüngst hoch erfolgreich auf Platz 2 in Oudkarspel ihr internationales Debüt in der CCI1*-intro Prüfung gab.

Ceda- Merel Blom / Strzegom Mai 2021 CCI4*-L

Wir konnten Herrn Prignitz ein paar Fragen stellen..

Herr Prignitz, die Saison 2023 ist gerade gestartet und auch die ersten Fohlen lassen sicher nicht mehr auf sich warten. Erzählen Sie uns doch einmal von Ihren Anpaarungen für dieses Jahr. Gibt es ein Fohlen, das Sie mit besonders großer Vorfreude erwarten?

„Ja, wir haben nun das erste Fohlen von vormals 8 Anpaarungen bekommen. 1 Fohlen haben wir vor einigen Wochen verloren, weil sich die Nabelschnur verdreht hatte.  Ostersamstag, züchterfreundlich um 21:40 Uhr hat dann aber unsere Clai (Rigoletto – Accord I – Mordskerl xx) uns das mittlerweile dritte Fohlen von dem Hengst Corfu de la Vie (Cumano – Lord – Romino) geschenkt. Wir haben diese Anpaarung das dritte mal gewählt, weil uns die beiden ersten Fohlen dieser Anpaarung durch und durch überzeugt haben. Wir wechseln nicht jedes Jahr den Hengst, wenn uns Anpaarungen im Ergebnis überzeugen.“

Nachkommen aus der Weda (Ceda/Merle Blom 4* siegreich; qualifiziert für Tokio 2020 und Heda/Sophie Leube) sind natürlich immer im Fokus, genau so wie aus der Noble Lady (u. a. Vitali/Tim Price (4* siegreich und 3. Platz Burghley 2022))

Aus der Weda erwarten wir in diesem Jahr ein Fohlen von Charaktervoll (Comme il faut – Contendro I – Capitol I). Wir sind gespannt, ob das dann gepasst hat, so wie wir uns das vorstellen. Noble Lady setzen wir aufgrund ihres Alters seit letztem Jahr nur noch im ET ein, das hat allerdings 2022 nicht funktioniert, so dass wir in diesem Jahr kein Fohlen von ihr erwarten.

Mit wieder großem Interesse erwarten wir das zweite Contendro I Fohlen aus unserer Heraldik XX Stute. Wir haben vor 5 Jahren diese Stute selbst gezogen, die nun bei uns fest in der Zucht verankert ist. Am Ende des Tages wird jedes Fohlen mit Spannung erwartet. Bei jeder Anpaarung haben wir uns intensive Gedanken gemacht. Das Wichtigste aber ist eine komplikationslose Geburt und Gesundheit für Mutter und Kind. Alles andere zeigt sich später und wird dann entsprechen gefördert.

 

Einige Ihrer Pferde haben schon den Weg in den internationalen Sport gefunden. Haben Sie von diesen Anpaarungen etwas wiederholt oder in dieses Zuchtjahr als Erfahrungswert mitgenommen?

„Selbstverständlich! So haben wir die Anpaarung bei der Ceda mit der Heda aus der Weda wiederholt. Es handelt sich bei den beiden Stuten um Vollgeschwister. Der Vater ist Aragorn, ein Hengst aus der kaum gepflegten und unterschätzten Alme Linie. Wir hätten diesen Hengst gerne nochmals eingesetzt, aber leider verstarb dieser viel zu früh an einem Trümmerbruch. Wir haben aber vorletztes Jahr den Halbbruder Accodetto mit der Stute Weda angepaart und das Fohlen aus dem letzten Jahr ist so geworden wie gewünscht. Alles keine „einfachen“ Nachkommen von den „A“ Hengsten, aber ausgestattet mit einem unbändigen Willen und grenzenlosem Vermögen, so dass der geduldige Reiter später mit einem Sportpartner belohnt wird, der für seinen Reiter „durchs Feuer“ geht. Grundsätzlich lernen wir mit jedem Fohlen, mit jedem Pferd wieder Neues von unserer Zucht.“

 

Welche Maxime verfolgen Sie mit Ihrer Zucht?

„Wir versuchen mit jeder Anpaarung ein Pferd für den grossen Sport zu züchten. Das muss schon das Ziel sein. Ob einem das am Ende gelingt steht auf einem ganz anderen Blatt. Neben den Genen der Nachzucht gehören zu einem ganz grossen Teil auch die Aufzucht, die Ausbildung und das gesamte und optimale Management eines Pferdes über viele Jahre dazu. Ein Erfolgspferd ist nie die Einzelleistung des Züchtes, es ist immer eine Teamleistung.

Grundsätzlich ist das moderne Buschpferd die „eierlegende Wollmilchsau“. Typvoll, modern, leicht, mit sehr guten GGAs, Vermögen, Manier, Härte, Intelligenz und dem Willen alles richtig zu machen. Dabei idealerweise mit ausgeglichen im Charakter, leichtrittig und unkompliziert. Die Quadratur des Kreises. Wir achten nach wie vor und immer wieder auf einen hohen Vollblutanteil und züchten deshalb unter anderem mit Vollblut- oder hoch im Blut stehenden Stuten.“

 

Haben Sie aktuell Verkaufspferde der älteren Jahrgänge anzubieten?

„Wir haben fast immer bis 6 jährig alle Altersklassen an Pferden zum Verkauf. Nicht jedes wird dabei auch immer aktiv beworben, vielmehr kann sich jeder auf unserer Website einen ersten Eindruck über unseren Pferdebestand verschaffen und/oder sich telefonisch und persönlich beraten lassen, welches Pferd zu ihm passen könnte.“

Zum Gestüt Kollmoor

Heda in Oudkarspel:

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