Nachdem Felix im August bei einem Turnier in Frankreich mit seinem Nachwuchspferd schwer stürzte, musste er verletzungsbedingt den geplanten Start mit Cartania in Burghley absagen. Doch das bereits mehrfach auf 5*-Niveau erfolgreiche Paar plante kurzfristig um, sodass sie stattdessen fünf Wochen später in die USA flogen, um bei der CCI5*-L Prüfung in Maryland an den Start zu gehen. Mit starken Leistungen in allen drei Teilprüfungen setzten sie die bis dato Führende Monica Spencer unter Druck und profitierten am Ende von zwei Springfehlern der Neuseeländerin, sodass der Schweizer sich nach 2022 seinen zweiten 5*-Sieg holen konnte.
Nach der Dressur lag das Paar, das sich bereits in Badminton und Burghley platzieren konnte, mit -28,3 Punkten noch auf dem dritten Rang. Dank einer von nur vier Geländerunden innerhalb der Bestzeit von 11:00 Minuten konnten sie sich bis auf den ,,Runner-Up“ Platz verbessern. Die beiden zeigten eine überaus sichere Runde, nur beim Aussprung hinter einem der Wasserkomplexe hatten sie Glück, dass Cartania nach einem etwas dichten Absprung wieder auf ihren Füßen landete und sie ihre Reise gemeinsam fortsetzen konnten. Mit noch einigen Energiereserven im Tank kam die 14-jährige Stute aus der Zucht von Günter Koch nach 10:52 Minuten im Ziel an. Doch auch die Dressursiegerin Monica Spencer hatte mit ihrem Vollblüter Artist die Geländeprüfung schnell und sicher absolviert, sodass sie mit einem Zwischenergebnis von -23,7 Punkten einen Abwurf und zwei Zeitfehler Vorsprung vor dem 35-jährigen Schweizer hatte.
Doch am abschließenden Sonntag war das Glück auf der Seite von Felix, der Cartania seit diesem Jahr mit einem Hackamore gebisslos springt: Die Stute sprang zwar nicht mit viel Platz, aber immer gerade hoch genug über die 16 Sprünge im Parcours und kam mit lediglich 0,4 Zeitstrafpunkten ins Ziel. Bei Monica Spencer und Artist dagegen fielen zwei Stangen, genau eine zu viel um die Spitzenposition zu behalten. Somit siegte Vogg mit -28,7 Punkten vor Spencer mit -31,7 Punkten. Er ist der erste Schweizer in der Geschichte, dem es gelingt gleich zweimal eine 5*-Prüfung zu gewinnen. Im Sommer 2022 siegte er in Luhmühlen mit Colero in der CCI5*-L.
Auf Rang 3 platzierte sich der US-Amerikaner Boyd Martin mit dem Holsteiner Commando 3 von Connor (Züchter: Joachim Siebke) mit -38,3 Punkten. Der Wallach wurde von Louise Romeike bis CCI4*-S ausgebildet und belegte mit Boyd Martin im Sattel in diesem Frühjahr den zweiten Platz in der 5*-Prüfung in Lexington.
Auf dem gleichen Turnier fand auch noch eine CCI3*-L Prüfung statt. Die ersten beiden Plätze gingen hier an Pferde aus Deutschland: Es siegte der erst achtjährige Oldenburger Conner aus der Zucht von Werner Behrens, der seine ersten Springpferdeprüfungen unter Sophie Engels in Deutschland bestritt, bevor er in die USA verkauft wurde. Der Casiro-Sohn siegte in seiner ersten langen 3*-Prüfung mit der 28-jährigen Isabelle Bosley im Sattel mit seinem Dressurergebnis von -24,8 Punkten.
Platz 2 belegte die 10-jährige Holsteiner Stute Rockett (Züchter: Burkhard Schwarz) unter der US-Amerikanerin Alyssa Phillips mit dem Dressurergebnis von -25,5 Punkten. Die Stute war bis 2024 unter Louise Romeike in Deutschland bis CCI3*-L ausgebildet worden und wurde Anfang diesen Jahres an die 29-jährige US-Amerikanerin Phillips verkauft. Bis dato konnten die beiden bereits zwei 3*-Prüfungen für sich entscheiden.
