Mit der langen 4* Prüfung in Boekelo geht die Saison so langsam dem Ende entgegen. In der deutschen Vielseitigkeit gilt es momentan vor allem, Aufbauarbeit für die jungen und aufstrebenden Nachwuchsreiter aus allen Bereichen zu leisten, um die Championatsmedaillengewinner der kommenden Jahre vor allem gute Erfahrungen auf den größeren Turnieren sammeln zu lassen.
Nachdem dies bereits beim CHIO in Aachen und auch in Luhmühlen gelungen war, und letztendlich durch die WM-Nominierung von Alina Dibowski nochmals unterstrichen wurde, schickte Peter Thomsen in Boekelo ebenfalls ein auf dem Niveau noch recht grünes Team in das Nationenpreis-Finale. Was positiv, völlig unabhängig vom Ergebnis zu bemerken ist: Die Geländeritten waren durchweg stilistisch hervorzuheben, gut angelegte, harmonische Ritte und von den Reitern gut unterstützte Pferde waren zu beobachten.
Für die Mannschaft aufgestellt wurden Sandra Auffarth mit dem 9-jährigen Rosveel, die letztendlich als beste Deutsche 9. wurden, die vormalige Junge Reiter Europameisterin Emma Brüssau und ihre Dark Desire GS (23.), Libussa Lübbeke und Darcy F (32.) sowie Arne Bergendahl mit Luthien (EL).
Nach der Dressur rangierte das deutsche Team bereits an vierter Stelle, durch Zeitfehler im Gelände rutschten sie an die sechste Stelle nach dem Geläne zurück, doch im heutigen Springen verbesserten sie sich wieder auf Platz 4. Diese Platzierung reichte dann auch für den Gesamtsieg der NationsCup Serie über die gesamte Saison für Deutschland, die damit vor Italien und Schweden gewinnen konnten. Am heutigen Tag konnte die britische Equipe den Mannschaftssieg feiern, auch wenn es für den Einzelsieg nur knapp nicht reichte.
Vor dem Springen, wie schon vor dem Gelände lag die Britin Laura Collett mit ihrem Dacapo (Holsteiner) in Führung, doch an Hindernis 10 fiel eine Stange, sodass sie auf Rang 3 zurückfielen. Damit war die Tür offen für Tim Price (NZL), die aktuelle Nummer 1 der Weltrangliste, der die Prüfung punktgleich mit Tom McEwen (GBR) beendete. McEwen hatte JL Dublin gesattelt, der amtierende Europameister, mit dem seine Ausbilderin Nicola Wilson in Badminton schwer gestürzt war. Letztendlich entschied eine Sekunde, die Tim Price im Gelände mit seinem Happy Boy langsamer geritten und damit näher an der Bestzeit lag, über den Sieg.
Für etwas Unmut sorgte heute morgen, dass sage und schreibe 15 Pferde in die Holding Box der Verfassungsprüfung zitiert wurden. 3 davon wurden auch nach dem zweiten Vortraben nicht als „fit to compete“ eingeschätzt, alles drei Mannschaftspferde. Darunter war leider auch Luthien, die gestern mit Arne Bergendahl einen wahnsinnig tollen Geländeritt als Pathfinder für das deutsche Team absolvierte, sich dabei aber leider ein Eisen abtrat.
Arne hatte als Einzelreiter noch seinen Checkovich an den Start gebracht, sie beenden die Prüfung als 26. nur knapp hinter den Platzierungsrängen wie auch Katharina Tietz und Aspen T, die eine Aufholjagd mit einem tollen Gelände innerhalb der Bestzeit und nur einem Abwurf im Springen nach einer verpatzten Dressur hinlegten und 27. wurden.
Auch Teamreiterin Libussa Lübbeke brachte noch ein zweites Pferd an den Start, Caramia. Für die beiden lief es richtig gut, durch ein fehlerfreies Springen konnten sie sich heute noch 14. Stelle platzieren. Mit ihrem Mannschaftspferd Darcy ritt sich eine gleichwertige Dressur, war jedoch im Gelände etwas langsamer unterwegs und hatte heute im Springen einen ärgerlichen Abwurf, Platz 31 im Endergebnis.
Emma Brüssau und Dark Desire GS sind inzwischen schon im siebten Jahr gemeinsam auf Turnieren unterwegs, 2019 wurden sie Europameister der Jungen Reiter und konnten im selben Jahr ihre ersten 4* Prüfungen gemeinsam beenden. In Boekelo starteten sie von Platz 12 nach der Dressur ins Gelände, hier bekamen sie ein paar Zeitfehler (-8,0) aufs Konto, im Springen fiel heute eine Stange und es addierten sich noch -1,2 aus der Zeit hinzu- Platz 23 im Endergebnis.
Beeke Jankowski und Eddie Weld kamen nach einem Vorbeiläufer an der anspruchsvollen Kombination an Hindernis 10 (Einsprung über eine Hecke, offener Graben und dann in einer Linkswendung folgend zwei schräge, schmale Hecken) nicht mehr so richtig in den Rhythmus und beendeten ihren Ritt nach folgenden Verweigerungen.
