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Anna Lena Schaaf über ihren Trainingsaufenthalt bei Disziplintrainer Rodolphe Scherer in Frankreich

Nach Karneval ging es für Leni Schaaf von Warendorf aus mit fünf Pferden auf dem LKW plus einer Helferin mit eigenem Pferd nach Saint-Gervais an die Atlantikküste in Frankreich. Dort verbrachte die Sportsoldatin etwa sieben Wochen und konnte sich weiteres Know-How vom aktuellen deutschen Bundestrainer für die Disziplin Gelände aneignen und Einblicke in die Turniere auf französischem Boden bekommen.

,,Leider hat das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie auch in Deutschland hat es hier in Frankreich unfassbar viel geregnet, sodass wir in den sieben Wochen nur zu drei Turnieren fahren konnten und auch das Geländetraining war etwas schwierig zu organisieren. Einmal sind wie drei Stunden zu einem Geländeplatz gefahren, nur um dann festzustellen, dass es doch nicht geht. Wir haben die Pferde wieder aufgeladen und sind zurückgefahren. Das war schon echt ärgerlich, aber da kann ja nun niemand etwas für,“ so die 22-jährige über die Bedingungen während ihres Trainingsaufenthaltes in Frankreich.

Über den Alltag in Frankreich berichtet sie, dass es dort im Stall von Scherer im Vergleich zum Alltag am DOKR eher entschleunigt zugehe: ,,Vom DOKR bin ich es gewohnt, dass der Alltag sehr getaktet ist. Wir müssen uns durch die vielen Pferde und Reiter genau an die Paddockzeiten, Führmaschinenzeiten usw. halten. Mit fünf Pferden war mir hier also fast ein bisschen langweilig. Rodolphe ist sehr spontan und nimmt sich gerne Zeit wenn ich sage, dass ich zu der oder der Zeit gerne bei ihm Unterricht reiten würde. Das Springtraining ist unheimlich abwechslungsreich und spielerisch aufgebaut. Er ist sehr kreativ und in jeder Runde beim Springtraining wird etwas verändert. Wir haben auch viele Geländelinien über Stangensprünge trainiert. Nie hoch, aber immer clever aufgebaut.“

Dieser französische und entspannte Lebensstil zeigte sich auch auf den Turnieren: ,,Hier gibt es bei den nationalen Turnieren, von denen es auf höherem Niveau auch mehr gibt als in Deutschland, z.B. keine Startzeiten. Das kann sehr gut sein, weil an einem Tag habe ich es geschafft innerhalb von 8 Stunden vier Pferde bei einer Eintagesprüfung zu reiten. Mit der richtigen Unterstützung ist das hier kein Problem, alle sind unheimlich flexibel. Auf der anderen Seite ist dadurch manches auch nicht so planbar wie bei uns und ich habe vor dem Geländestart auch mal 1,5 Stunden vorher auf dem Pferd gesessen. Das ist dann natürlich etwas unglücklich.“

Auch das Galopptraining sieht etwas anders aus als in Deutschland. Da Rodolphe Scherer in Küstennähe lebt, wird das Konditionstraining am Strand durchgeführt. Leni hatte diesbezüglich einen gewissen Aha-Effekt wie sie berichtet: ,,Ich hatte vor Ort das Gefühl, dass das Galoppieren am Strand nicht so viel bringt, weil es ja einfach flach und nicht so hügelig ist wie bei uns. Mein Eindruck war, dass das Training am Strand für die Pferde kaum anstrengend war. Aber anscheinend lag ich doch falsch mit meiner Annahme, denn Fairytale war bei der 3*-Prüfung in Fountainbleau super fit und hatte schon richtig gut Kondition aufgebaut.“

Aufgrund des schlechten Wetters und der sehr guten und wetterunabhängigen Trainingsbedingungen an der Bundeswehrsportschule entschied sich Leni dazu, drei Wochen früher als geplant nach Warendorf zurückzukehren, um sich und ihre Pferde weiter auf die anstehende Saison vorzubereiten. Für die internationale Vielseitigkeit in Fountainebleau, die ohnehin schon genannt war, fuhr sie jedoch noch einmal vom 22.-23. April zurück nach Frankreich, um dort mit Fairytale in der CCI3*-S an den Start zu gehen. Die mittlerweile 17-jährige rheinische Stute zeigte, dass man auch in diesem Jahr noch mit ihr rechnen kann. In der Prüfung, bei der zahlreiche französische Championatsreiter am Start waren, belegte sie einen starken achten Platz mit -39,9 Punkten. Lediglich die eher ruhig angelegte Geländerunde verhinderte eine Top-Platzierung in der Prüfung. Die Stute aus der Zucht ihres Großvaters Gerd Neukäter soll an Pfingsten bei der U25 DM Premiere in Wiesbaden dabei sein. Weiterhin ist ein Start in der CCI4*-S bei der Senioren DM in Luhmühlen geplant.

Endergebnis CCI3*-S

Bild: Kerstin Hoffmann

CCI2*-S Münster: Goldene Schleifen für Nadine Marzahl & Leni Lehnard

LOTTO Strzegom Horse Trials: Vielseitigkeit – Nationenpreis vom 20. bis 23. Juni in Strzegom