Mit dem Geländepferdetag wurden die Tasdorfer Turniertage des Reit- und Fahrvereins Husberg und Umgebung eingeläutet. Bei traumhaftem Wetter ging die Norddeutsche Vielseitigkeitselite an den Start. Darunter waren mehrere Olympiareiter, die die guten Bedingungen nutzten, um ihren jungen Pferden Routine zu geben und sie „hoffentlich“ für die Bundeschampionate zu qualifizieren.
„Wir hatten einen fantastischen Tag und konnten sehr viele gute junge Pferde sehen“, resümierte Sophie Vogg, auf deren Anlage das Turnier stattfindet. Sie freute sich, dass neben den Holsteinern auch viele Reiter aus den benachbarten Bundesländern nach Tasdorf gekommen waren und das Turnier positiv bewerteten. „Bestes Wetter, viele Zuschauer und ein super Team“, befand sie, als eine halbe Stunde nach Ende schon fast alles weggeräumt war. Das war also ein durchweg gelungener Start in die Turnierwoche.
Was für ein Lauf für Louise Romeike. Die schwedische Olympiareiterin hatte zwei Tage zuvor in Marbach eine Vier-Sterne-Kurzprüfung gewonnen. Nun siegte sie mit der sechsjährigen Holsteiner Stute Malva P von Denver-Locato in den beiden Geländepferdeprüfungen in Tasdorf. „Wir sind begeistert von den Kursen und den gegebenen Bedingungen und konnten so unsere Pferde toll weiterentwickeln“, schwärmte Louise, die mit ihrem Ehemann Claas Romeike angereist war. Malva hat sie erst seit sechs Monaten. „Wir versuchen sie jetzt gezielt in den Sport zu bringen. Sie ist ein großes, sich gut bewegendes Pferd, in dem wir alle Möglichkeiten für den internationalen Sport sehen“, sagte Louise Romeike über die Stute aus der Zucht von Helge Jürgensen und dem Besitz von Jürgen Petersen.
Über die Kurse schwärmte nicht nur Romeike. Sie waren bilderbuchartig von dem deutschen Pony-Bundestrainer Rüdiger Rau angelegt. Um den Pferden beste Bedingungen zu bieten, wurde am Vortag noch kurzerhand der gesamte Geländeplatz gelocht.
Gestartet wurde mit der Geländepferdeprüfung der Klasse A** um den Preis der Familien Pritschau & Dölger in der ersten Abteilung und den Preis der ABO Energy und TAP Windprojekte GmbH & Co. KG in der zweiten Abteilung. Louise Romeike und Malva P überzeugten direkt mit einer 9,2. Hinter ihnen reihte sich Seigneur Limoncino (8,8) ein. Der sechsjährige Deutsche Sportpferdewallach wurde von Nicolai Aldinger pilotiert. Der Profi, der kurz zuvor noch in Badminton am Start war, hatte ebenfalls mehrere junge Pferde mitgebracht. Den Vollblutwallach Asgard xx (8,3) platzierte er beispielsweise auf Platz sechs. Dritter der ersten Abteilung wurde der spanische Olympiareiter Esteban Benitez Valle, der viele Jahre in Schleswig-Holstein einen Ausbildungsstall betrieb. Er hatte unter anderem die Holsteiner Stute Mozambique von Catch-Favoritas xx gesattelt. Die Stute bekam eine 8,6.
Die zweite Abteilung war von Damen dominiert. Nadine Marzahl und Diabellina holten sich den ersten Platz. Die fünfjährige Hannoveraner Stute von Diacontinus aus der Zucht von Dr. Ariane Latz und dem Besitz von Myrtha Kuhn überzeugte mit einer 9,0. Ma vié rose, eine sechsjährige Holsteiner Stute von Livello-Caretino, bekam für ihre Runde mit Nele Spiering eine 8,7 und damit den zweiten Platz der zweiten Abteilung. Noch ein Damenduo, Alina Dibowski und die Hannoveraner Stute MaMa‘s Vaiana, kam mit einer 8,6 auf den dritten Platz.
In der darauffolgenden Geländepferdeprüfung der Klasse L* steigerten sich Romeike und Malva P noch einmal. Eine 9,4 gab es für die Stute. Das bedeutete wiederum den Sieg in der ersten Abteilung, dem Preis der Sparda Bank Hamburg eG. Nicolai Aldinger und Seigneur Limoncino verbesserten sich ebenfalls: Mit einer 9,2 kam der Wallach erneut auf den zweiten Platz. Kai Rüder, Olympiareiter von der Insel Fehmarn, erreichte mit der Holsteiner Stute Leila von Dream Boy-Lordano und einer 8,9 den dritten Platz.
In der zweiten Abteilung, dem Preis der Mecklenburgischen Versicherung, Malte Leesemann, siegte Esteban Benitez Valle, diesmal im Sattel des Holsteiner Hengstes Curysler CSH. Der Sechsjährige ist ein Sohn des Cyrkon xx aus einer Looping-Mutter und im Besitz des Reiters. Das Paar wurde mit einer 9,3 bewertet. Eine 9,0 gab es für Aldera Blue. Die Hannoveraner Stute wurde von Katharina Kopp auf den zweiten Platz geritten. Diesen teilte sie sich mit Good vibes only, ebenfalls eine Hannoveraner Stute. In ihrem Sattel saß Nadine Marzahl.
Bei den Tasdorfer Turniertagen geht es für einige der Buschpferde am Freitag in Dressur und Springen weiter. Denn es kann auch eine kombinierte Prüfung geritten werden, zugleich Qualifikation für die Bundeschampionate.
Nach den jungen Vierbeinern waren die jungen Zweibeiner gefragt. In einem Stil-Geländeritt der Klasse A**, dem Preis der Firma Euroriding, wurde für das Bundesnachwuchschampionat der Vielseitigkeit gesichtet. Es siegte Karlotta Funda vom gastgebenden Verein. Auf der Trakehnerstute Bertha bekam sie eine 9,2. Liv Weis vom Reit- und Fahrverein Großenwiehe und Adastra Golden, eine Irische Sportpferdestute, bekamen eine 9,0 und landeten damit auf dem zweiten Platz. Mit Emmi Pauline Ostmann kam noch eine Lokalmatadorin unter die ersten Drei. Sie saß im Sattel von Rusty, einem Holsteiner Wallach von Connor-Lordanos.
„Das hat richtig Spaß gemacht, den jungen Leuten zuzugucken“, befand Sophie Vogg. Auch Tabea Henze, Leistungskoordinatorin des Pferdesportverbandes Schleswig-Holstein, war begeistert: „Wir haben eine Vielzahl toller Ritte mit einer hohen Benotung gesehen. Das war ein toller Parcours, der viel Balance und rhythmisches Reiten von den Kindern verlangt hat. Daran konnten wir gut sehen, wer einen solchen Kurs schon bewusst anlegen kann“, resümierte sie. Eine solche Sichtung auf so einem Platz durchführen zu können, sei wirklich etwas Besonderes.
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Text: Veranstalter
Bilder: Annette Dölger