Olympische Spiele Tokyo 2021- Dressurtag 1

Zu nachtschlafender Zeit in Deutschland begann in Tokyo der erste Dressurtag der Olympischen Spiele der Vielseitigkeitsreiter. Als erste deutsche Teamreiterin ritt Julia Krajewski mit Amande de B’Neville ins Dressurviereck.

Ergebnisse

Das Paar konnte sich in den letzten Dressurprüfungen kontinuierlich steigern und bestätigte heute diese Vorleistungen mit -25,2 , was Platz 3 nach dem ersten Dressurtag bedeutete. Heute ritten die ersten beiden Mannschaftsreiter aller Nationen, zudem einige Einzelreiter.

In Führung liegt der Brite und derzeit Weltranglistenerste Oliver Townend mit dem Kentucky-Siegerpferd Ballaghmor Class (-23,6), dahinter erritt sich der Chinese Alex Hua Tin Platz 2 mit Don Geniro (-23,9).

Somit ein sehr zufriedenstellendes Dressurergebnis, das Julia und Amande de B’Neville („Mandy“) unter dem Erfolgsdruck auf das Olympische Viereck brachten. Ein schwungvoller, geschmeidiger Ritt, mit einem nicht ganz geschlossenen Halten und einem kurzen Anzackeln im Schritt- aber ohne einen wirklichen Patzer.

Zum Ritt von Julia und Mandy auf Eurosport

Die verkürzte Dressuraufgabe ermöglicht es, dass alle Paare innerhalb der zwei Dressurtage ihre Dressur absolvieren können. Allerdings bringt die Kürze der Aufgabe auch mit, dass die Lektionsabfolge deutlich schneller ist, was heute nicht allen Paaren zu Gute kam.Nur gute 3 Minuten sind die Paare bei dieser Olympischen Dressuraufgabe im Viereck. Fehler in Lektionen bestraften sich durch die deutlich geringere Anzahl an Einzelnoten im Protokoll deutlicher, als es sonst in den längeren Aufgaben der Fall ist. Dies passierte auch einer der Favoritinnen Laura Collett, die bei ihren ersten Olympischen Spielen mit dem Pau-Sieger 2020 London am Start ist. Durch einen Fehler beim angaloppieren im Außengalopp verlor sie wertvolle Punkte und ärgerte sich dadurch über -25,8 und derzeit Platz 4.

So auch Sandra Auffarth und Viamant du Matz, die auf Platz 27 nach dem ersten Dressurtag rangieren. Der Fuchswallach begann stark, zeigte jedoch schnell, dass er etwas spannungsgeladen war und knirschte quasi dauerhaft mit den Zähnen. Sandra versuchte zu retten, was zu retten war. Doch im Schritt kam sie nicht richtig zum loslassen- „Mad“ auch nicht. Dann passierte ein teurer Fehler- Mad galoppierte aus dem Schritt zunächst falsch an, Sandra korrigierte es aber sofort. In der Folge waren die fliegenden Galoppwechsel nicht sicher durchgesprungen und wenig losgelassen. Fehler, die sich am Ende summierten und nur eine Bewertung von -34,1 ausmachten.

Sandra Auffarth nach ihrem Ritt: „Es war doch ein Unterschied vom Licht her, wenn man von draußen nach drinnen kam, das ist mir beim ersten Mal, als wir unter Flutlich geritten sind, nicht so aufgefallen. Mit den Kameras und den Leinwänden hat es doch anders geschimmert, so dass er in der Ecke ein bisschen guckig war. Dann glaube ich, dass wir einen guten Anfang hinbekommen haben, da hatte ich ein gutes Gefühl, er hat sich super zusammengerissen und wollte es gut machen, aber dann hatte ich ein paar teure Fehler, die es am Ende auch ausgemacht haben. Aber gut, so ist es eben.“ Wie alle anderen ist auch sie der Meinung, dass die Prüfung nicht in der Dressur entschieden wird. Sie blickt nach vorne: „Am Ende ist das jetzt abgehakt für mich. Morgen früh werde ich direkt ein paar Geländesprünge machen, um den Kopf frei zu bekommen, und werde ins Gelände fahren, die die Strecke nochmal besichtigen und mich auf die nächsten Aufgaben konzentrieren.“ (Quelle: fn-press)

Hans Melzer zur Dressuraufgabe von Sandra und Viamant du Matz:

„Ja, das war schade mit Sandra, mit dem verkehrten Angaloppieren. Das ist bei dieser Aufgabe teuer, wenn du einen Fehler machst, denn es kommt nicht mehr viel, wo du noch punkten kannst. Das war schade, aber okay, so ist der Sport. Der Abstand ist größer als wir erhofft hatten, aber wir haben ja noch einen Trumpf im Ärmel, da hoffe ich, dass wir noch ein bisschen nachlegen können. Wir hatten schon gedacht, dass 26 oder 28 Minuspunkte möglich wären.“ (Quelle: fn-press)

Zum Ritt von Sandra auf Eurosport

Heute Nacht, um 3.44 Uhr wird dann der letzte Teamreiter und Titelverteidiger Michael Jung mit seinem Chipmunk die Dressur aufs Viereck bringen.

Das Team rangiert nach dem ersten Tag auf Platz 5.

Wer es live sehen möchte, findet hier die Links. Auf unserer Tokyo Seite sind auch Links zu den Ergebnissen etc. zu finden.