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Milla Staade ist neue Deutsche Meisterin der Ponyvielseitigkeitsreiter

Erstmals wieder nach fast 30 Jahren war das rheinische Wesel Austragungsort einer Deutschen Jugendmeisterschaft in der Vielseitigkeit. In diesem Jahr ermittelten die besten deutschen Ponyreiter im Rahmen einer internationalen Zwei-Sterne-Ponyvielseitigkeitsprüfung ihre Meister. Titelgewinner ist Milla Staade (Düsseldorf) mit Charleen San. Ebenfalls ausgetragen wurde in Wesel das U16-Bundesfinale auf L- und A**-Niveau. Die Siege gingen hier an Paul Suttorp und Dragonero RB beziehungsweise Emma Triphaus und Calle Cool.

Die neue Meisterin der Ponyvielseitigkeitsreiter machte es zuletzt richtig spannend. Einen Abwurf und zwei Zeitfehler hatten Milla Staade und ihre achtjährige Ponystute Charleen San gut, um im Springen die Führung nach Dressur und Geländeritt zu erhalten. Es wurde eine Punktlandung! Genau 4,8 Strafpunkte kamen im Parcours dazu und addierten sich zu einem Endergebnis von 35,5 Minuspunkten. Nur eine Sekunde mehr und die 14-jährige Schülerin von Ben und Pia Leuwer hätte ihrer EM-Teamkollegin Nell Röming (Barsinghausen) den Vortritt lassen müssen. Die Doppeleuropameisterin von 2023 war mit Marlon die Schnellste im Gelände, kassierte dort nur 3,6 Zeitstrafpunkte und drehte im Springen eine von insgesamt nur zwei Nullrunden. Allerdings startete sie von Platz zehn in der Dressur und kam am Ende auf 35,8 Minuspunkte: Silber!

Weitgehend gleichauf rangierten nach Dressur und Gelände Amelie Fulst (Königslutter) und Lea Brügger (Ascheberg). Im Springen kassierten Fulst und ihr bewährter, bereits 16-jähriger Fernet dann lediglich einen Abwurf und wenige Zeitfehler und durften sich über Bronze freuen (Endstand: 42,5 Minuspunkte). Bei Lea Brügger und Next Generation, Vorjahresmeister mit ihrer Schwester Sina Brügger im Sattel, fielen dagegen dreimal die Stangen. Mit 49,4 Minuspunkten reichte es aber immer noch für Platz vier. Insgesamt bewarben sich 17 Paare um den Titel, nicht dabei waren allerdings die Vorjahres-Zweite Emma Fischer sowie die EM-Fünfte Julia Lentrodt. Unter den zehn Teilnehmern, die die DM in Wertung beendeten, war Milla Staade noch ein zweites Mal. Mit ihrem Dressur-„Sieger“ Picasso wurde sie Siebte (Endstand 52,4).

„Es war eine hochinteressante Prüfung, die einer Deutschen Meisterschaft würdig und sehr selektiv war. Die Fehler im Gelände haben sich gut verteilt und traten vor allem bei Standardabfragen, wie Einsprung ins Wasser, Ecke nach Wasser, Ecke auf gebogener Linie und so weiter auf. Alles Situationen, die man zuhause auch üben kann. Und auch das Springen war reell in seinen Anforderungen, mit Dreifacher Kombination, Wassergraben, Triplebarre – eben alles, was auch bei einer EM vorkommen kann. Die DM war in eine Zwei-Sterne-Prüfung eingebettet, an der unter anderem auch Teilnehmer aus Frankreich und den Niederlanden teilnahmen und entsprach daher auch dem international üblichen Standard. Wie es sich gezeigt hat, kamen die etwas erfahreneren Paare damit auch gut zurecht. Und mit Milla, Nell und Amelie haben wir drei hoch verdiente Medaillengewinnerin“, sagte Bundestrainer Rüdiger Rau.

Paul Suttorp gewinnt U16-Bundesfinale Klasse L
Das U16-Bundesfinale auf L-Niveau soll jungen Talenten bis 16 Jahre und ihren Pferden den Schritt von der A-Vielseitigkeit zur Deutschen Juniorenmeisterschaft auf internationalem Zwei-Sterne-Niveau erleichtern. Gut funktioniert hat dies beispielsweise bei Vorjahressiegerin Pita Schmid, die in diesem Jahr bereits zum Goldteam der Junioren-EM in Polen zählte. In Wesel standen in diesem Jahr die beiden erfolgreichen Vierkämpfer Paul Suttorp (Everswinkel) mit Dragonero RB (37,4) und Lukas Wilhelm Sühling (Rhede) mit Allnightparty (38,4) zusammen mit Pia Sophie Haensel (Krumstedt) mit Ripieno (39,8) auf dem Treppchen. Die Einzige, die die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis beendete, also in Gelände und Springen fehlerfrei blieb, war jedoch Nell Röming mit ihrem Nachwuchspferd Gambia I. Mit 41,5 Minuspunkten wurde sie Vierte.

Emma Triphaus siegt im U16-Bundesfinale Klasse A**
Zum zweiten Mal gab es eine A**-Prüfung als zusätzliches Angebot für U16-Reiter, an der sich 19 Paare beteiligten. Hier setzte sich Emma Triphaus (Bippen) mit Calle Cool durch, die als Einzige im Gelände strafpunktfrei blieb und im Springen lediglich einen Abwurf hinnehmen musste (Endstand 47,5). Denn gerade der Parcours erwies sich als besonders selektiv, was sich jedoch wegen des Umrechnungsmodus in der Dressur weniger auf das Endergebnis auswirkte. Zweite wurde Melanie Kleine Niesse (Lienen) mit Quotenkönig’s Sternschnuppe (55,5) vor Vorjahressiegerin Mia-Leni Brümmer (Warendorf) mit Effigenie v.d.R. (56,7).

Insgesamt fand die Veranstaltung in Wesel großen Anklang. „Der Veranstalter war unheimlich rührig. Es gibt unglaublich viele Mitglieder in diesem Verein, die hundertprozentig hinter diesem Turnier standen und da hoffen wir natürlich, dass wir wieder hierhin dürfen. Wie es unsere Bundesjugendwartin Heidi van Thiel in ihrer Rede gesagt hat: ‚Wir kommen sehr gerne wieder*“, sagte Rüdiger Rau. fn-press/Hb

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