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Kaya Thomsen und Jona Sofie Schnier sind die Deutschen Jugendmeisterinnen Vielseitigkeit 2024

Ein starkes und breit aufgestelltes Starterfeld mit vielen ,,Newcomern” bei den Junioren und ein etwas dünneres Starterfeld bei den Jungen Reitern. Dennoch in beiden Altersklassen viele stark reitende Nachwuchsreiter und guter Sport in der Westergellerser Heide. Das war das Fazit der diesjährigen Deutschen Meisterschaften für Junioren und Junge Reiter in Luhmühlen. Kaya Thomsen und Cool Charly Blue gewannen bei den U21 Reitern und Jona Sofie Schnier siegte mit Rieemaars Finnegan bei den U18 Reitern.

Sehr zufrieden zeigte sich Bundestrainer Frank Ostholt mit dem Verlauf der diesjährigen Deutschen Jugendmeisterschaften in der Vielseitigkeit in Luhmühlen: ,,Wir hatten in Luhmühlen erneut eine gelungene Veranstaltung mit tollen Rahmenbedingungen.” Insbesondere das Gelände war in diesem Jahr mit Spannung erwartet worden, nachdem im vergangenen Jahr durch hohe Ausfallquoten eine große Unzufriedenheit herrschte. Bundestrainer Ostholt betonte, dass es in diesem Jahr im Vorfeld einige Maßnahmen gab, die zu dem gelungenen Ablauf der Veranstaltung beitrugen. So gab es beispielsweise eine Informationsveranstaltung für alle Landestrainer, bei der die Anforderungen der Geländestrecke von Course Designer Bernd Backhaus und Hans Melzer transparent dargelegt wurden. Außerdem lud Frank Ostholt, wie bereits beim Preis der Besten, in der Woche vor der DJM zum Geländetraining nach Warendorf ein, um spezifische Anforderungen noch einmal zu trainieren. Mit dem Kurs in Luhmühlen zeigte sich Ostholt sehr zufrieden: ,,Meiner Meinung nach waren die Kurse sehr gelungen aufgebaut. Sie waren immer noch anspruchsvoll, aber trotzdem gefällig und flüssig zu reiten und die Paare hatten die Möglichkeit in einen guten Rhythmus zu kommen.”

Junge Reiter

Mit gerade einmal sieben Paaren recht übersichtlich besetzt war die Deutsche Meisterschaft der Jungen Reiter, die in der CCI3*-L ausgetragen wurde. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr gingen 19 Paare an den Start. Am Ende wiederholte Kaya Thomsen für den LV Schleswig-Holstein in ihrem letzten Junge Reiter Jahr ihren Vorjahressieg und verteidigte den Titel. Sie war mit ihrem Cool Charly Blue (Züchter: Klaus Koll; Besitzer: Annie & Peter Thomsen) die einzige Reiterin, die die Prüfung mit ihrem Dressurergebnis beendete (-29,9). Zweite wurde Isabella von Roeder (Hessen) mit ihrem eigenen 13-jährigen Bob. Mit -26,9 Punkten lieferte sie das beste Dressurergebnis der Konkurrenz ab und lag auch vor dem abschließenden Springen noch an der Spitze. Ein Abwurf am Einsprung der zweifachen Kombination kostete sie jedoch letztendlich den Titel. Sie gewann mit -30,4 Punkten die Silbermedaille. Im vergangenen Jahr waren die beiden in ihrem ersten Junge Reiter Jahr Fünfte geworden. Die Bronzemedaille ging an die für Hannover startende Isabel Kristin Dalecki mit dem 10-jährigen Cascadello-Nachkommen Caruso JH (Züchter: Johannes Heggemann; Besitzerin: Nina Kopperschmidt-Dalecki). -31,9 Punkte aus der Dressur, 3,2 Strafpunkte im Gelände und ein Zeitfehler im abschließenden Springen summierten sich zum Endergebnis von -35,5 Punkten.

Dass die Meisterschaft in diesem Jahr zahlenmäßig eher dünn besetzt war begründet Bundestrainer Ostholt wie folgt: ,,In den vergangenen Jahren waren die Juniorenprüfungen schon eher etwas schwächer besetzt, das zieht sich dann nun natürlich mit den steigenden Anforderungen bei den Jungen Reiter weiter durch. Hinzu kamen einige gesundheitsbedingte Ausfälle in diesem Jahr und man muss auch ganz klar sagen, dass wir um die Jahrgänge 2000 herum ein paar unglaublich starke Nachwuchsjahrgänge hatten, die nun natürlich dem Junge Reiter Lager entwachsen sind. Dass nicht jeder Jahrgang immer gleich stark besetzt ist, ist nur natürlich.” Positiv hervorzuheben ist jedoch, dass alle sieben gestarteten Jungen Reiter das Gelände ohne Hindernisfehler beenden konnten.

Endergebnis Deutsche Meisterschaft Junge Reiter

Junioren

Deutlich besser besucht waren die Deutschen Meisterschaften der Junioren mit insgesamt 40 Starterpaaren. Von diesen beendeten 27 Paare die Prüfung, 7 Paare schieden in Gelände aus, drei weitere gaben auf der Strecke auf. Am Ende des Wochenendes gab es auf dem Treppchen eine Überraschungssiegerin: Bei der 17-jährigen Jona Sofie Schnier lief es im Sattel des 9-jährigen Oldenburgers Rieemaars Finnegan (Züchterin und Besitzerin: Kareen Heineking-Schütte) an diesem Wochenende so richtig rund und die beiden gewannen für den Landesverband Weser Ems die Deutsche Meisterschaft der Junioren 2024. Erst im April waren die beiden bei der CCI1*-Intro Prüfung in Luhmühlen bei ihrer ersten internationalen Prüfung überhaupt am Start gewesen. Überregional machte das Paar erstmals im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam, als sie Sechste beim Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit in Warendorf wurden. 2020 gewann sie im Corona-Jahr mit ihrem Pony Nico die Einzelwertung bei der Goldenen Schärpe im westfälischen Höven.

Mit -29,1 Punkte starteten sie gleich von Platz 2 aus in den Wettkampf und verschafften sich damit eine gute Ausgangslage. Eine von 16 Nullrunden in der Zeit im Gelände ließ das Paar, dass im Stall von Sandra Auffarth in Ganderkesee zuhause ist diese Platzierung auch nach der zweiten Teilprüfung halten. Der abschließende Springparcours erwies sich als herausfordernd und insbesondere die Zeit war das bekannte Zünglein an der Waage. Nur ein Paar überhaupt beendete den Parcours gänzlich ohne Fehler. Während der bis dato Führenden Hannah Busch aus Hessen ein Abwurf unterlief, musste Schnier lediglich 2,4 Zeitstrafpunkte in Kauf nehmen und blieb an den Hindernissen fehlerfrei, sodass sie sich nicht nur den ersten internationalen Sieg, sondern auch gleichzeitig über den Titel Deutsche Meisterin Junioren Vielseitigkeit 2024 freuen konnte.

Bundestrainer Frank Ostholt resümierte den Titelgewinn der Newcomerin wie folgt: ,,Jona ist ein wirklich gut reitendes Nachwuchstalent. Im vergangenen Jahr ist sie das Bundesfinale U16 in der Klasse L mitgeritten und ist ein weiteres Beispiel dafür, dass das deutsche Aufbausystem für Nachwuchsreiter in der Realität funktioniert und die Jugendlichen nach und nach an größere Aufgaben herangeführt werden.”

Die bis zum Springen Führende Hannah Busch aus Hessen musste mit ihrer eigenen 13-jährigen Hannoveraner Stute Crystal-Annabell (Züchterin: Susanne Rundhagen) nach einer hervorragenden Dressur (-28,9) und einem fehlerfreien Geländeritt am drittletzten Hindernis 10a einen Abwurf hinnehmen und verlor dadurch das Gold, welches für sie schon zum Greifen nahe war. Am Ende des Tages konnten sie sich mit Platz 2 in der Prüfung und einem Endergebnis von -32,9 Punkten über die Silbermedaille freuen. Das Paar stand bereits 2022 auf der Longlist zur Europameisterschaft der Junioren und ist aktuell Mitglied des Nachwuchskaders 2 in Deutschland.

Die Bronzemedaille gewann der bereits Europameisterschaftserprobte Matti Garlichs vom Landesverband Hannover mit seinem Erfolgspferd, dem 12-jährigen Light On-Sohn Ludwig (Züchterin: Anne Meyer; Besitzer: Jürgen & Svenja Garlichs). Bereits drei Mal konnte das Paar die deutschen Farben bei den Nachwuchseuropameisterschaften vertreten und im vergangenen Jahr gewannen sie die Silbermedaille bei der DJM in Luhmühlen. In diesem Jahr war es die erste internationale Prüfung für das Paar, nachdem sie beim Preis der Besten in Warendorf ebenfalls Silber gewinnen konnten. Das Endergebnis von -33,7 Punkten setzte sich aus 29,7 Minuspunkten aus der Dressur, einer Nullrunde im Gelände und einem Abwurf im Springen zusammen.

Endergebnis Deutsche Meisterschaft Junioren

Im Anschluss an die DJM in Luhmühlen wird sich nun die AG Nachwuchs in Abstimmung mit Bundestrainer Frank Ostholt beraten und eine Longlist für die Nachwuchseuropameisterschaften vom 21. – 25. August in Strzegom (POL) aufstellen. Eine letzte Sichtung findet Anfang August im Rahmen der Pony Europameisterschaften in Westerstede statt. Danach wird dann die Shortlist bestimmt werden.

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